Fast 2.000 russische Soldaten haben sich auf einer Militärbasis in Kasan im Südwesten Russland gegen ihren betrunkenen General aufgelehnt.
In einem Video, das in den sozialen Medien derzeit viral geht, sieht man, wie dieser inmitten einer Zeltstadt beschimpft wird. Die frisch mobilisierten Männer rufen etwa „Warum bist du betrunken?“ und „Wo ist dein Mut von heute Morgen?“ Die Rekruten fordern auch, dass der betrunkene General seinen Rang verliert.
Mobik riot in Kazan: nearly 2000 mobiks came out to express their outrage and shout curse words at the drunk General of the regiment. According to messages, mobiks had no essentials provided to them, and no one seems to be bothered to resolve their issues. pic.twitter.com/JlvpD9PzEQ
— Dmitri (@wartranslated) November 4, 2022
Militär überfordert
Das russische Militär ist nach Ansicht britischer Experten durch den Angriffskrieg in der Ukraine mit der Ausbildung neuer Rekruten überfordert. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Samstag hervor. Demnach hatte Moskau bereits Schwierigkeiten, Training für die etwa 300.000 bei der Teilmobilisierung eingezogenen Reservisten zu organisieren. Immer wieder kommt es auf den Basen zu Szenen wie jenen in Kasan.
Das Problem dürfte sich den Briten zufolge für die regelmäßig im Herbst eingezogenen etwa 120.000 Wehrpflichtigen noch verschärfen. "Neu verpflichtete Rekruten erhalten wahrscheinlich eine minimale Ausbildung oder überhaupt keine Ausbildung", so die Einschätzung der britischen Experten. Erfahrene Offiziere und Ausbilder seien in den Kriegseinsatz in die Ukraine geschickt und wahrscheinlich zum Teil getötet worden. Der Einsatz unausgebildeter Kräfte trage jedoch kaum oder überhaupt nicht zur Kampfkraft bei.