Dreht Russland das Gas ab

EU rechnet nicht mit Wiederbetrieb von Nord Stream 1

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Zwei Tage vor dem planmäßigen Ende der jährlichen Nord-Stream-1-Wartung bereitet sich die EU-Kommission nach eigenen Angaben auf alle Szenarien vor.

Dazu gehöre auch die Möglichkeit, dass die Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline am Donnerstag nicht wieder aufgenommen würden, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Dienstag. Der österreichisches EU-Kommissar Johannes Hahn rechnet indes tendenziell mit dieser Entwicklung.

Das "Wall Street Journal" (Dienstagsausgabe) hatte EU-Haushaltskommissar Hahn mit den Worten zitiert, dass die EU-Kommission von dieser Entwicklung ausgehe. "Wir arbeiten mit der Annahme, dass sie nicht wieder in Betrieb geht", sagte Hahn demnach mit Blick auf Nord Stream 1 vor Journalisten in Singapur.

Angesprochen auf diese Äußerungen erklärte der Kommissionssprecher, der Gasnotfallplan der Behörde für den Winter basiere auf der Möglichkeit, dass die Lieferungen aus Russland ganz ausblieben. "Wir stellen unsere Pläne zur Vorbereitungen auf den Winter auf die Grundlage des schlimmstmöglichen Szenarios." Die EU-Kommission will am Mittwoch offiziell ihre Pläne veröffentlichen, wie die EU-Staaten die Gasnachfrage reduzieren und damit die Gefahr eines Gasmangels im Winter deutlich senken können. Einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden ersten Entwurf für einen Gasnotfallplan zufolge ist unter anderem vorgesehen, Unternehmen mit finanziellen Anreize zur Senkung des Gasverbrauchs zu bringen.

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