Vom Tennis-Court in den Krieg

Ex-Tennis-Profi jagt russische Agenten

Teilen

Stachowski hat den Tennisschläger gegen eine schwere Militärwaffe getauscht.

Ukraine. Erst im Jänner nach den Australian Open beendete Tennis-Spieler Sergej Stachowski (36) seine Profi-Karriere. Ein Monat später, als der Krieg in seiner Heimat begann, meldete sich der Ukrainer für die Reservisten-Armee. Er tauschte den Tennisschläger gegen eine schwere Militärwaffe und verteidigt jetzt sein Land gegen die russischen Invasoren. Der 36-Jährige ist in Kiew stationiert und zählt dort zu einer Patrouille-Einheit, die in der ukrainischen Hauptstadt für Schütz sorgt.

"Wir sind eine Gruppe aus drei bis fünf Leuten. Wir haben einen Sektor, in dem wir patrouillieren. Jeder hat eine zweistündige Schicht, dann sechs Stunden Ruhepause, dann muss man wieder zwei Stunden raus, egal, ob es Tag oder mitten in der Nacht ist", sagt Stachowski gegenüber "FAZ". "Wir schauen, ob es russische Agenten gibt, und verhindern, dass Marodeure in Geschäfte einbrechen", so der Ex-Tennis-Star weiter. 

Stachowski: "Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, wird sie aus allen Geschichtsbüchern getilgt werden. Sie wird als Land von der Erde verschwinden." Er appelliert an die Politik: "Wir alle sehen, dass wir nicht allein sind, dass uns die Welt zusieht. Politisch könnte die Unterstützung viel größer sein. Man muss den Himmel über der Ukraine schließen; auf dem Boden werden die russischen Truppen die Ukraine nicht schlagen. Die Ukrainer sind bereit, sich zu wehren."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.