Atomkraftwerk unter russischer Kontrolle

Kiew fordert von UNO eine Schutzzone für Tschernobyl

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Die Ukraine hat vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Einrichtung einer spezielle Schutzzone für das Atomkraftwerk Tschernobyl gefordert.  

Nach den Worten der stellvertretenden Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sollte dort eine Sondermission der UNO die Kontrolle übernehmen. Damit solle das Risiko einer Wiederholung des Unfalls von Tschernobyl durch russische Besatzungstruppen gesenkt werden.

"Im Sinne der nuklearen Sicherheit stellen die verantwortungslosen und unprofessionellen Aktionen der russischen Militärs eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Hunderte Millionen Europäer dar", sagte sie nach Angaben der "Ukrajinska Prawda" am Sonntag. "Daher fordern wir vom UNO-Sicherheitsrat unverzüglich Maßnahmen zur Demilitarisierung der Sperrzone des Kernkraftwerks Tschernobyl und die Einsetzung einer speziellen UNO-Mission", so Wereschtschuk weiter.

Nach Darstellung Wereschtschuks lagern russische Truppen in der Umgebung des Unglücksreaktors große Mengen an Munition. Daneben seien im Bereich um den Reaktor größere Wald- und Buschbrände ausgebrochen, die zu ernsthaften Folgen führen könnten. Löscharbeiten würden durch russische Truppen behindert. Durch die Brände könnten radioaktive Partikel in die Luft gelangen und durch Winde verstreut werden. Am Vortag hatte das ukrainische Umweltministerium insgesamt 31 Brandherde auf dem Gelände um Tschernobyl registriert.

Russische Truppen hatten das Gelände um das AKW Tschernobyl vor rund einem Monat unter ihre Kontrolle gebracht. Dort kam es 1986 zum schwersten Atomunglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Kernkraft.
 

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