Drohnen-Angriffe

Wieder Explosionen im Zentrum von Kiew

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Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist Montag früh erneut von Explosionen erschüttert worden.  

Es gebe Luftalarm, die Menschen sollten Schutz suchen, so Bürgermeister Vitali Klitschko. Am Himmel sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin aus dem Zentrum. Womöglich war die Luftabwehr aktiv gegen neue russische Raketenangriffe. Bestätigt wurde dies nicht. Laut Klitschko gab es drei Explosionen, eine davon Innenstadtbezirk Schewtschenkiwskyj.
 

 

  

Kurz zuvor hatten die Sirenen vor Luftangriffen gewarnt. "Bleiben Sie in den Schutzräumen!", warnte Klitschko die Hauptstadtbewohner in den Online-Netzwerken. Details folgten später, sagte er. Andrij Jermak, Chef des ukrainischen Präsidentenstabs, schrieb in der Messaging-App Telegram von Angriffen mit Kamikaze-Drohnen. "Die Russen denken, dass es ihnen helfen wird", sagte Jermak, " es zeigt ihre Verzweiflung." Ob es Opfer gab, war vorerst unklar.
 

  

Russische Vergeltung

Vor einer Woche hatte Russland mit Raketen ebenfalls zum Wochenbeginn im Berufsverkehr am Morgen das Zentrum von Kiew beschossen. Zuvor war es zu einer Explosion auf der Brücke zu der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gekommen. Kremlchef Wladimir Putin hatte dem ukrainischen Geheimdienst einen "Terroranschlag" gegen die Brücke vorgeworfen - und dann die Raketen als Vergeltung abschießen lassen. Dabei starben in Kiew und anderen Städten in der Ukraine mehr als ein Dutzend Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.

Putin hatte am vergangenen Freitag gesagt, es seien bei den Angriffen nicht alle Ziele getroffen worden. Zugleich betonte er, dass er neue massive Schläge wie vor einer Woche nicht für nötig halte. Putin lässt Kiew und viele andere Städte seit Beginn seines Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar immer wieder mit Raketen beschießen.

Rund acht Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine will Russland trotz militärischer Rückschläge seine Kriegsziele unbeirrt weiterverfolgen. Die militärische "Operation" werde zu Ende gebracht, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Sonntag im Staatsfernsehen. Das werde zwar erschwert von der Hilfe westlicher Staaten für die Ukraine. Aber Russland habe genug Potenzial zur Fortsetzung des Einsatzes. Er sagte, die NATO sei "de facto" schon in den Konflikt involviert.

Präsident Wladimir Putin hatte die russische Invasion Ende Februar mit einer angeblichen Bedrohung durch das Nachbarland begründet. Als Ziele gab er die "Entmilitarisierung" und "Entnazifizierung" der Ukraine an. Außerdem soll das Land einen neutralen Status behalten und die Gebiete Donezk, Luhansk sowie die seit 2014 besetzte Halbinsel Krim aufgeben.

Die NATO-Staaten betonen, keine Kriegspartei zu sein. Die Hilfe für die Ukraine gilt als Unterstützung des Selbstverteidigungsrechts des Landes, das in die EU und die NATO strebt.
 

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