Ukraine-Krise

Lawrow skeptisch zu Präsidententreffen Selenskyj-Putin

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Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat sich skeptisch zu Aussichten für ein Treffen seines Präsidenten Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geäußert.

Ein solches Gespräch dürfe kein Selbstzweck sein, sagte Lawrow am Mittwoch in Moskau nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavosoglu. Es sei nur möglich, wenn es darum gehe, konkrete Vereinbarungen zwischen Russland und der Ukraine zu besiegeln.

Selenskyj hat mehrmals ein Treffen mit Putin angeboten. Und so widersprach sein Berater Mychailo Podoljak Lawrow auch. Putin und Selenskyj sollen dem ukrainischen Chef-Unterhändler zufolge die angestrebte Waffenruhe im direktem Kontakt aushandeln, und nicht erst zu deren Besiegelung zusammenkommen. "Unsere Position bei den Verhandlungen ist recht klar: Sicherheitsgarantien, Waffenstillstand und ein Rückzug russischer Truppen", schrieb Podoljak auf Twitter. Eine Einigung sei nur im direkten Austausch zwischen den Staatschefs Russlands und der Ukraine möglich.

Die russische Staatsagentur Ria Nowosti zitierte Podoljak zudem am Mittwoch aus einem Interview mit dem US-Sender PBS: "Der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden, sind direkte Gespräche der beiden Präsidenten. Daran arbeiten wir bei diesen Verhandlungen", sagte Podoljak demnach. Derzeit würden diese Dokumente ausgearbeitet, welche die Staatschefs dann vereinbaren und unterzeichnen können. "Das könnte schon bald passieren."

Nach Informationen der Zeitung "Financial Times" arbeiten beide Seiten an einem 15-Punkte-Plan. An erster Stelle stünden die von Russland geforderte Neutralität und Entmilitarisierung der Ukraine sowie der von Kiew verlangte Abzug russischer Truppen. Territoriale Streitfragen sollten demnach erst später diskutiert werden.

Cavosoglu betonte in Moskau die Bereitschaft der Türkei, einen Gipfel Putin-Selenskyj zu organisieren. Er forderte erneut eine dauerhafte Waffenruhe. Das "Blutvergießen und die Tränen" müssten gestoppt werden. "Kriege haben keine Gewinner, und Frieden hat keinen Verlierer", sagte er. Die Türkei bemühe sich weiter um Dialog. Er betonte, dass Ankara gute Beziehungen zu Kiew und Moskau unterhalte. Am Donnerstag will sich Cavosoglu in der Ukraine mit seinem Kollegen Dmytro Kuleba treffen.
 

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