Kiew zu großen Teilen ohne Wasserversorgung

Putin: ''Attacke auf Infrastruktur wegen Flottenangriffs''

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Die Attacken auf die Infrastruktur sind laut Präsident Wladimir Putin teilweise eine Antwort auf Drohnenangriffe auf die russische Schwarzmeerflotte. Die Angriffe vom Montag seien nicht alles, was Russland noch machen könne, so Putin.

Kiew (Kyjiw)/Moskau. Russland hat die massiven Raketenangriffe auf ukrainische Energieanlagen bestätigt. Die Attacken auf die Infrastruktur sind laut Präsident Wladimir Putin teilweise eine Antwort auf Drohnenangriffe auf die russische Schwarzmeerflotte. Die Angriffe vom Montag seien nicht alles, was Russland noch machen könne, so Putin. Moskau zufolge wurden am Samstag Schiffe der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim mit Drohnen attackiert. Moskau sieht die Ukraine dahinter.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Montag mit, dass auch ukrainische Militärobjekte mit Raketen von Bombern aus der Luft und von Kriegsschiffen aus beschossen wurden. "Die Ziele der Schläge wurden erreicht. Alle anvisierten Objekte wurden getroffen", sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Montag in Moskau.

Dutzende russische Raketenangriffe

Die Ukraine hatte am Morgen wegen Dutzenden russischer Raketenangriffe in zahlreichen Regionen landesweit Luftalarm ausgelöst. Nach Angaben Kiews schossen die Luftstreitkräfte die Mehrheit der russischen Raketen ab. Dabei sei auch das Flugabwehrsystem Iris-T aus Deutschland zum Einsatz gekommen, das zu 100 Prozent Ziele zerstört habe. Die Ukraine forderte erneut mehr solcher Systeme.

Ziele der russischen Angriffe waren demnach auch für die Stromversorgung wichtige Wasserkraftwerke. Vielerorts versagte die Stromversorgung. Durch einen russischen Raketentreffer fielen in der Hauptstadt Kiew große Teile der Wasserversorgung aus. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte am Abend mit, in 40 Prozent der Verbrauchsstellen gebe es noch kein Wasser. Damit habe sich die Lage gegenüber dem Morgen gebessert, als noch 80 Prozent der Anschlüsse kein Wasser hatten. Die Ukraine wirft Russland "Energieterror" vor. Am Abend waren immer noch rund 250.000 Wohnungen ohne Strom.

Nach Darstellung Konaschenkows wurden einzelne Angriffe der ukrainischen Streitkräfte in den Gebieten Luhansk und Cherson zurückgeschlagen. In den Gebieten Donezk und Cherson seien vier Munitionsdepots und mehrere Drohnen "vernichtet" worden. Von unabhängiger Seite überprüfbar waren diese Angaben nicht.

Auch in Charkiw und Saporischschja Explosionen zu hören

Auch in Charkiw und Saporischschja sowie im Westen des Landes waren nach ukrainischen Angaben Explosionen zu hören. In lokalen und sozialen Medien wurde über Angriffe auf Wasserkraftwerke auch in den Regionen Odessa und Saporischschja im Süden Landes sowie in Tscherkassy berichtet.

Die ukrainische Eisenbahn teilte mit, dass sich der Ausfall der Stromversorgung stellenweise auf den Verkehr auswirke und zu Zugverspätungen führe. Die Behörden riefen die Menschen auf, sich in Schutzbunkern und anderen Räumen in Sicherheit zu bringen.

Seit Wochen schon beschießt Russland zum Wochenauftakt die Ukraine im morgendlichen Berufsverkehr mit Raketen. Dabei gab es auch Tote und Verletzte. Über neue Opfer war zunächst nichts bekannt.

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