Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den EU-Gipfel in Brüssel vor neuen russischen Angriffen auf die Infrastruktur in seinem Land gewarnt.
Russland bereite ein "groß angelegtes Desaster im Süden der Ukraine" vor, sagte Selenskyj laut der von seinem Präsidialamt veröffentlichten Video-Ansprache am Donnerstag an die Staats- und Regierungschefs in Brüssel. So sei der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka von "russischen Terroristen" vermint worden.
Der Staudamm halte 18 Millionen Kubikmeter Wasser zurück. Wenn Russland den Damm sprenge, würden mehr als 80 Siedlungen, einschließlich der Stadt Cherson, rasch überflutet. Hunderttausende Menschen wären betroffen, die Wasserversorgung großer Teile der Südukraine könnte zerstört werden. Außerdem würde ein derartiger russischer "Terrorangriff" dem Atomkraftwerk Saporischschja das Kühlwasser entziehen, da dieses aus dem Reservoir aus Kachowka stamme.
Neue Massenflucht von Ukrainern nach Europa
Russland provoziere eine neue Migrationswelle von Ukrainern, die in die in die EU fliehen, sagte Sewlenskyj weiters. Die russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine sollten viele seiner Landsleute in die Flucht treiben.