Invasion startete am 24. Februar

Ukraine: 6 Monate Kriegs-Hölle

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Zehntausende Tote – die dramatische Bilanz nach 6 Monaten Krieg in der Ukraine. 

Kiew/ Moskau. Als am 24. Februar 2022 Kremlchef Wladimir Putin seine Truppen in die Ukraine schickte, dachte er, „dass seine Soldaten mit Brot und Salz empfangen werden“, so Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg über Putins historischen Irrtum. Jetzt, sechs Monate später, tobt der Krieg unvermindert weiter, die Opferzahlen werden immer erschreckender – auf beiden Seiten.

Warnung vor Raketen am Tag der Unabhängigkeit

Keine Feier. Anstatt Unabhängigkeitsfeiern (siehe Kasten rechts) gibt es heute in der Ukraine Ausgangssperren. Alle Großveranstaltungen und Massenaufmärsche sind abgesagt – Angst vor ­Raketenangriffen: „Putin könnte etwas besonders Bösartiges tun“, warnte Ukraine-Präsident Selenskyj vor blutigen Anschlägen am Unabhängigkeitstag.
Wahnsinn. Die Bilanz der ersten sechs Monate des Kriegs ist grauenhaft:

  • Zumindest 9.000 ukrainische Soldaten sind bereits gefallen – vermutlich ist die Zahl weitaus höher. In Kiew stehen Hunderte Tiefkühlwagen mit Gefallenen.
  • Mindestens 5.514 zivile Todesopfer gibt es, darunter 356 Kinder. 7.698 Zivilisten wurden verletzt. Kriegsinvalide prägen längst das Straßenbild.
  • Mehr als ein Drittel der Ukraine ist zerstört, der Schaden an der zivilen In­frastruktur beträgt Hunderte Milliarden Dollar. Darunter 1.800 Schulen, Dutzende Brücken, Kraftwerke, Straßen, Krankenhäuser, 350.000 Wohnhäuser, 11 Flughäfen.
  • Laut UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) sind mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, davon 80.000 nach Österreich.

Ein Ende des Krieges ist derzeit nicht absehbar: „Keine der beiden Seiten ist entscheidend geschwächt“, so Russland-Experte Gerhard Mangott. Ukraine-Präsident Selenskyj glaubt, dass die Kämpfe bis Ende des Jahres beendet sein werden. Letztlich entscheidet jedoch Putin. Und der sagte zuletzt: „Russland hat mit seinem Krieg noch gar nicht richtig angefangen.“ 

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