Ukraine-Krise

Ukraine: UN erwarten bis zu vier Millionen Flüchtlinge

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Die Vereinten Nationen stellen sich auf bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine ein, sollte sich die Situation weiter verschlechtern.

Schon jetzt seien Tausende über die Grenzen in Nachbarländer wie Polen, Moldau, die Slowakei und auch Russland geströmt, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag in Genf. Das UNHCR stehe zur Unterstützung bereit. Die Ukraine hat annähernd 42 Millionen Einwohner.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef verstärkt zudem seine Präsenz in den Nachbarländern Moldau, Rumänen und Polen sowie in Ungarn und Slowenien. Entlang von Fluchtrouten sollen Zufluchtsorte für Frauen und Kinder eingerichtet werden. In Rumänien stünden Konvois bereit, um Material für Zehntausende Menschen in die Ukraine zu bringen, so ein Experte.

Rumänien hat am ersten Tag der russischen Invasion der Ukraine fast 11.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland gezählt. Etwa 3.660 davon seien am Donnerstag auf ihrem Weg nach Bulgarien und Ungarn durch Rumänien gekommen, sagt Innenminister Lucian Bode. Rund 7.000 befänden sich im Land. Der UN-Flüchtlingshilfe zufolge sind innerhalb der Ukraine derzeit mindestens 100.000 Menschen auf der Flucht.

Russland hat nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow mehr als 110.000 Flüchtlinge aus den nun von Moskau anerkannten "Volksrepubliken" in der Ostukraine aufgenommen. Russland habe humanitäre Hilfe bereit gestellt für Menschen, die "gezwungen waren, wegen des andauernden Beschusses durch die Streitkräfte der Ukraine vorübergehend aus den Gebieten Donezk und Luhansk überzusiedeln", sagte Lawrow am Freitag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Gegen großen internationalen Protest hatte der russische Präsident Wladimir Putin am Montag die selbst ernannten Volksrepubliken als souveräne Länder anerkannt.

Das UN-Menschenrechtsbüro bekam nach eigenen Angaben Berichte über 25 getötete und 102 verletzte Zivilisten. Die überwiegende Mehrheit der Fälle sei aus Gebieten gemeldet worden, die von der ukrainischen Regierung kontrolliert werden, sagte eine Sprecherin. Sie geht davon aus, dass die wahren Zahlen deutlich höher liegen. In vielen Fällen sei es schwierig, Angaben zu prüfen. Es gebe einen "Informationskrieg" mit Behauptungen über Angriffe, die sich beim näheren Hinsehen als falsch herausstellten.
 

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