''Das ist Unsinn''

Wagner-Chef dementiert Hochverratsvorwürfe

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Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Vorwürfe des Hochverrats und des Angebots von Positionsdaten russischer Truppen an die ukrainische Regierung vehement zurückgewiesen. 

Die "Washington Post" hatte berichtet, dass Prigoschin der Ukraine angeboten habe, sich von der belagerten Stadt Bachmut zurückzuziehen, wo seine Söldner zu Tausenden sterben, im Gegenzug für Positionsdaten russischer Truppen. Sowohl der Kreml als auch Prigoschin selbst haben dies jedoch als "Unsinn" bezeichnet. Prigoschin äußerte sich sarkastisch dazu und merkte an, dass die Berichte bedeuten würden, dass nicht nur er für Russland kämpfe, sondern dass der ukrainische Präsident Selenskyj seine Befehle ausführe. Er deutete auch an, dass möglicherweise Gegner innerhalb der Moskauer Elite hinter diesen Informationen stecken könnten.

Zunächst hatte der 61-jährige Prigoschin ein Treffen mit Mitgliedern des ukrainischen Militärgeheimdienstes in einem afrikanischen Land bestätigt, aber nun behauptet er, dass er seit Ausbruch des Konflikts nicht mehr in Afrika gewesen sei und schon einige Monate vor Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine nicht mehr dort gewesen sei. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte sich ähnlich zu den Vorwürfen der US-Tageszeitung und bezeichnete sie als Zeitungsente. Allerdings gab er keine weiteren Erklärungen dazu ab.

Den ukrainischen Angaben zufolge plant Russland weiterhin, die umkämpfte Stadt Bachmut zu erobern. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar teilte über Telegram mit, dass neue Angriffstruppen in die Außenbezirke der Stadt geschickt würden. Trotzdem betonte der ukrainische Generaloberst Olexandr Syrskyj, dass die vergangenen Tage gezeigt hätten, dass die ukrainischen Truppen auch unter extrem schwierigen Bedingungen vorrücken und den Feind vernichten könnten. Die ukrainische Armee behauptet, Geländegewinne an der Front in Bachmut erzielt zu haben. 

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