"Meilenstein"

Ukraine unterzeichnet Abkommen mit EU

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EU-Gipfel unterzeichnete Abkommen mit Ukraine, Georgien und Moldawien.

Trotz der andauernden Spannungen mit Russland hat die EU weitreichende Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit den ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine, Georgien und Moldau geschlossen. "Zukünftige Generationen in Ukraine, Moldau und Georgien werden sich an diesen Tag erinnern", sagte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy am Freitag auf dem EU-Gipfel in Brüssel. "Das ist ein großer Tag für Europa."

   Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko unterzeichnete den wirtschaftlichen Teil des EU-Assoziierungsabkommens, nachdem der politische Teil schon auf dem vorläufigen Höhepunkt der Ukraine-Krise im März unter Dach und Fach gebracht worden war. Dies sei "ein historischer Tag, der wichtigste seit der Unabhängigkeit" der Ukraine, sagte Poroschenko. Seine Kollegen aus Georgien und Moldawien (Republik Moldau) setzten ihre Unterschriften unter ähnliche Abkommen. "Das sind Meilensteine in der Geschichte unserer Beziehungen", sagte Van Rompuy.

   Eine Antwort aus Russland ließ nicht lange auf sich warten: Der russische Vize-Außenminister Grigory Karasin drohte umgehend nach der Unterzeichnung mit "schwerwiegenden Konsequenzen". Ein Sprecher von Präsident Wladimir Putin kündigte "Maßnahmen" an, sollten die Abkommen negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.

   Die Assoziierungsvereinbarungen stärken die wirtschaftlichen und politische Beziehungen zu den 28 EU-Ländern. Sie sehen unter anderem eine Zusammenarbeit in Bereichen wie Handel und Energie vor, verstärken die Kooperation in der Außenpolitik und sollen eine unabhängige Justiz sowie den Kampf gegen Korruption fördern. Mit ihnen verknüpfte Freihandelsabkommen geben den Ländern einen verbesserten Zugang zum riesigen EU-Markt mit 500 Millionen Verbrauchern, etwa über die Senkung von Zöllen.

   Die Ukraine hatte ein entsprechendes Abkommen bereits im vergangenen November unterzeichnen wollen, der damalige Präsident Viktor Janukowitsch stoppte das Vorhaben aber auf Druck aus Moskau. Die Kehrtwende löste die bis heute anhaltende politische Krise in der Ukraine aus, die im März zur Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland führte. Van Rompuy und EU-Kommissionschef Jose Manuel Barroso betonten, dass sich die Abkommen nicht gegen Russland richteten.

 

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