Wahllokale öffneten um 6.00 Uhr

Ungarn-Wahl: Opposition will Orban stürzen

Teilen

In Ungarn finden am heutigen Sonntag Parlamentswahlen statt. 

In Ungarn laufen seit 6.00 Uhr früh die Parlamentswahlen. Diesmal tritt die Opposition mit einer gemeinsamen Liste gegen die seit zwölf Jahren regierende, rechtskonservative Partei Fidesz von Ministerpräsident Viktor Orbán an. Umfragen sehen Fidesz erneut in Führung. Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr.

Fidesz soll insbesondere seit Beginn des Ukraine-Krieges Ende Februar seinen Vorsprung auf die Oppositionsliste ausgebaut haben. Orbán, der seit Jahren eine sehr russlandfreundliche Politik fährt, betont seit Kriegsausbruch sein Bestreben, das NATO-Land Ungarn aus dem Krieg heraushalten zu wollen.

"Ich bin zuversichtlich", erklärte der Regierungschef am Vormittag nach der Stimmabgabe vor seinem Wahllokal im Budapester Stadtteil Zugliget. "Es ist eine seltsame Wahl, denn (...) wegen des Krieges (in der Ukraine) müssen wir uns mit Fragen von Krieg und Frieden beschäftigen", fügte er vor Journalisten laut Nachrichtenagentur dpa hinzu.

Opposition geeint

Die Opposition hat mit dem Bürgermeister der südostungarischen Stadt Hódmezövásárhely, Péter Márki-Zay, nun erstmals einen gemeinsamen Spitzenkandidaten. Auch in den 106 Wahlkreisen stellt das Oppositionsbündnis jeweils einen gemeinsamen Bewerber. Márki-Zay rief am Sonntagmorgen die Bürger in einem Facebook-Video dazu auf, die Orbán-Regierung abzuwählen. "Wählen wir eine bessere Welt, ein glückliches Ungarn", sagte er vor seinem Haus. Er selbst werde nach dem Besuch des Gottesdienstes zur Wahl gehen, erklärte der bekennende Katholik.

Die Wahlen für die 199 Sitze im Parlament werden in einer Mischform von Listen- und direkter Personenwahl abgehalten. Bis 11.00 Uhr lag die Beteiligung bei 25,77 Prozent, bei der Wahl 2018 waren es zu diesem Zeitpunkt 29,93 Prozent gewesen. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.