Killerin schwor IS die Treue

US-Attentat: Polizei geht von Terrorakt aus

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Das FBI hat "Beweise" für umfangreiche Planungen der Tat.

Das FBI hat die Schießerei in Kalifornien mit 14 Todesopfern als "Terrorakt" eingestuft. Nach der Tat des Ehepaars Syed Farook und Tashfeen Malik werde wegen eines terroristischen Aktes ermittelt, teilte die US-Bundespolizei am Freitag in San Bernardino mit.

Beweise
Es gebe "Beweise" für umfangreiche Planungen der Tat, sagte der für Los Angeles zuständige Vize-FBI-Direktor David Bowdich vor Journalisten. Eine Verbindung zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sei jedoch zunächst nicht gefunden worden. "Wir können das aber noch nicht abschließend beantworten", sagt Bowdich.

Killerin hat sich auf Facebook zu IS bekannt
Zuvor hatten der Nachrichtensender CNN und die "New York Times" berichtet, dass Malik auf Facebook unter anderem Namen direkt dem IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi die Treue geschworen habe. Ihr Mann soll Kontakt zu gewaltbereiten Islamisten gehabt haben.

Ehepaar stürmt Weihnachtsfeier

Der 28-jährige Farook, ein pakistanischstämmiger US-Bürger, hatte am Mittwoch gemeinsam mit seiner Ehefrau die Weihnachtsfeier seines städtischen Arbeitgebers gestürmt. Das Paar erschoss 14 Menschen und verletzte 21 weitere, bevor es von der Polizei erschossen wurde.

Video zum Thema: Todesschützen von Kalifornien identifiziert


Geplanter Anschlag

San Bernadinos Polizeichef Jarrod Burguan sagte mit Blick auf Berichte über einen angeblichen Streit bei der Weihnachtsfeier: "Niemand regt sich bei einem Fest auf, geht nach Hause und setzt dann einen derart sorgfältig ausgearbeiteten Plan um."

Familie weist Terror-Motiv zurück
Anwälte der Familie von Farook nannte die angebliche Verbindung zu gewaltbereiten Islamisten "dünn". Farook soll "mit jemand gesprochen haben, der mit jemanden gesprochen hat, der etwas zu IS angeschaut hat, das ist so dünn, da ist wirklich nichts dran", sagte Anwalt David Steven Chesley auf CNN. Auch ein Imam in San Bernardino wies Berichte über ein religiöses Motiv zurück. "Wir haben keine Anzeichen einer Radikalisierung gesehen", sagte Mahmood Nadvi.

Video zum Thema: Massenschießerei in Kalifornien: 14 Tote


1600 Schuss Munition

Nach Angaben der Polizei trugen die beiden Angreifer eine Art Kampfmontur, setzten Sturmgewehre ein und deponierten Sprengsätze, die aber entschärft werden konnten. Demnach führten Farook und seine Frau mehr als 1600 Schuss Munition mit sich. In ihrem Haus fanden die Ermittler rund 5000 weitere Schuss Munition und zwölf Rohrbomben. Außerdem wurde Material zum Bombenbau sichergestellt. Das Paar soll laut "New York Times" in den Tagen vor seinem Anschlag sämtliche digitale Spuren gelöscht haben.

Flaggen auf Halbmast
US-Präsident Barack Obama ordnete an, dass die Flaggen bis Montag auf halbmast wehen. In San Bernadino hielten am Donnerstagabend (Ortszeit) bis zu 3.000 Menschen eine Mahnwache für die Opfer ab. Auch ein muslimischer Verband organisierte eine Gedenkveranstaltung und erklärte, nach der Bluttat Feindseligkeiten gegen Muslime zu befürchten. Das US-arabische Anti-Diskriminierungs-Komitee teilte mit, es würden "Nachwirkungen" für Muslime befürchtet.

 
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