Für die Ukraine

US-NATO-Botschafter: "Wir erwarten, dass die Europäer zahlen"

Der US-NATO-Botschafter geht davon aus, dass die Ukraine trotz des amerikanischen Rückzugs aus der Finanzierung von Waffenhilfen keine neuen Engpässe fürchten muss. 

Er denke nicht, dass sich viel an dem ändern werde, was bereitgestellt werde, sagte Matthew Whitaker am Donnerstag in Brüssel im Gespräch mit Journalisten. Es ändere sich nur, dass die USA jetzt erwarteten, dass die Europäer für die Waffenhilfen bezahlten.

Der Plan sei, dass in den USA hergestellte Verteidigungsausrüstung an die europäischen Verbündeten verkauft werde - und diese sie dann der Ukraine zur Verfügung stellten. Die Koordinierung werde über die NATO laufen.

USA wollen Beitrag auf Augenhöhe

Whitaker äußerte sich im Hauptquartier des Bündnisses zu Fragen zu den jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte am Montag nach rund sechsmonatigen Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine deutlich gemacht, dass die USA nun grundsätzlich wieder zu neuen Waffenlieferungen an die Ukraine bereit sind. Gleichzeitig soll es diese aber nur dann geben, wenn andere NATO-Partner dafür zahlen. Europa werde nun seinen Beitrag zur Verteidigungsunterstützung für die Ukraine auf Augenhöhe mit den Vereinigten Staaten bringen, sagte Whitaker.

Luftverteidigungssysteme von Typ Patriot 

Zu Details äußerte sich der Botschafter nicht. Fraglich ist derzeit vor allem, ob die USA auch von der Ukraine dringend benötigte Luftverteidigungssysteme von Typ Patriot abgeben würden. Deutschland hat sich bereits grundsätzlich bereit erklärt, etwa zwei Milliarden Euro für zwei Systeme zur Verfügung zu stellen. Bisher ist aber unklar, woher sie kommen sollen.

Whitaker sagte, es gebe derzeit Gespräche auf höchster Ebene zu dem Thema. Er persönlich habe Anfang der Woche auch mit dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius gesprochen. Dies sei sehr hilfreich gewesen.

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