Unterschlupf ging in Flammen auf

US-Polizistenmörder vermutlich umgekommen

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Verkohlte Leiche in abgebrannter Berghütte gefunden.

Die fast einwöchige Jagd nach dem kalifornischen Polizistenmörder Christopher Dorner ist allem Anschein nach beendet: US-Medien zufolge stellte die Polizei den 33-jährigen Ex-Polizisten in einer Berghütte des Skiorts Big Bear, diese ging bei der Belagerung in Flammen auf. In der Hütte fanden die Polizisten später eine verkohlte Leiche - ob es sich um Dorner handelte, war am Mittwoch zunächst unklar.

Nach stundenlanger Belagerung der Hütte, in der sich Dorner verschanzt hatte, hatten sich die Ermittler zum Sturm entschlossen, wie die "Los Angeles Times" berichtete. Sie zerschlugen die Fenster, räucherten das Innere mit Tränengas aus und begannen, die Hüttenwände Stück für Stück - "wie eine Zwiebel" - abzutragen, wie ein Polizist der Zeitung sagte. Als sie die letzte Wand einreißen wollten, hörten die Beamten demnach einen Schuss, dann brach Feuer aus. In der Brandruine wurde später eine verkohlte Leiche entdeckt.

Die Polizei bestätigte zunächst nicht, dass es sich dabei tatsächlich um Dorner handelte. Solange die Leiche nicht identifiziert sei oder Dorner tatsächlich in Handschellen in Haft sitze, werde die Jagd fortgesetzt, sagte der Sprecher der Polizei von Los Angeles, Andrew Smith. "Wir wollen sichergehen, dass die Bürger von LA sicher sind."

Die Jagd nach dem 33-Jährigen, der vorige Woche drei Menschen getötet haben soll, hatte die US-Öffentlichkeit über Tage hinweg in Atem gehalten. Noch am Dienstag in der Früh tappten die kalifornischen Behörden trotz einer Flut von Hinweisen aus der Bevölkerung im Dunkeln. Die Fahndung hatte sich zwar am Wochenende auf die Berge um Big Bear zwei Stunden Autofahrt östlich von Los Angeles konzentriert, wo das ausgebrannte Fahrzeug des Ex-Polizisten gefunden worden war. Es wurde aber auch spekuliert, dass Dorner in den benachbarten Bundesstaat Nevada oder nach Mexiko geflüchtet sein könnte.

Nach Angaben von Polizeichef Smith kamen die Ermittler dem Gesuchten schließlich auf die Spur, als aus einer benachbarten Berghütte ein Autodiebstahl gemeldet wurde. Dem Hinweis zufolge könnte es sich bei dem Dieb dem Aussehen nach um Dorner gehandelt haben. Aus der Luft und am Boden wurde eine intensive Suche eingeleitet.

Bei der Belagerung lieferte sich der Ex-Cop laut Smith zunächst ein heftiges Feuergefecht mit seinen Verfolgern, dabei wurden zwei Beamte verletzt. Laut "Los Angeles Times" erlag einer von ihnen später seinen schweren Verletzungen. Auch diese Information wurde von der Polizei zunächst nicht bestätigt. Nach anderen Informationen kam es zunächst an einer Straßensperre zu einem Schusswechsel, in dessen Folge Dorner in die Hütte flüchtete.

Dorner soll wegen seiner Entlassung einen Rachefeldzug gegen die Polizei von Los Angeles gestartet und dabei vor der Schießerei bei Big Bear bereits drei Menschen getötet haben. Der 33-Jährige war 2009 aus dem Polizeidienst entlassen worden, weil er falsche Vorwürfe gegen eine Vorgesetzte erhoben haben soll. Seine Versuche, die Kündigung anzufechten, blieben erfolglos. Dorner selbst stellte sich auf Facebook unter anderem als Opfer von Rassismus dar. In dem Schreiben drohte er mehr als zwei Dutzend Menschen, darunter ehemaligen Kollegen, mit Gewalt.

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