Vorwahlen werden rauer

Romney attackiert Gingrich scharf

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Gingrich habe sein früheres Amt "in Schande" aufgeben müssen.

Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner wird der Ton immer rauer: Eine gute Woche vor der wichtigen Vorwahl in Florida lieferten sich die beiden Spitzenreiter Mitt Romney und Newt Gingrich bei einer Fernsehdebatte am Montagabend (Ortszeit) einen heftigen Schlagabtausch. Multimillionär Romney ging gegen den früheren Parlamentspräsidenten massiv in die Offensive und warf ihm vor, er habe sein Amt "in Schande" aufgeben müssen und jahrelang als Lobbyist in Washington die Fäden gezogen.

"Triviale Politik"
Gingrich hielt seinem Rivalen im Gegenzug vor, mit seinen Angriffen "die schlimmste Art von trivialer Politik" zu betreiben. "Ich werde den Abend nicht damit verbringen, hinter Romneys Falschinformationen herzurennen", sagte Gingrich bei der TV-Diskussion in Tampa.

Seit einem Überraschungssieg des Ex-Parlamentspräsidenten bei den vorangegangen Vorwahlen in South Carolina am Samstag ist wieder völlig offen, wer im November gegen Präsident Barack Obama antritt. Zuvor galt Romney als klarer Favorit. Ein von der Polit-Webseite realclearpolitics.com ermittelter Durchschnitt jüngster Umfragen sieht den Ex-Gouverneur von Massachusetts bei knapp 30 Prozent, Gingrich bei 23 Prozent. Bei der Wahl in Florida liegen beide praktisch gleichauf.

Millionen-Honorar als Lobbyist
Romney warf seinem schärfsten Konkurrenten in Tampa zudem vor, vom inzwischen verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Freddie Mac als Lobbyist 1,6 Millionen Dollar an Honoraren eingestrichen zu haben. Freddie Mac spielte bei Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes eine zentrale Rolle. Gingrich wies den Anwurf zurück und bestand darauf, er sei für Beratungstätigkeit als Historiker bezahlt worden sei.

Der Ex-Gouverneur hatte angekündigt, an diesem Dienstag seine Steuererklärung veröffentlichen zu wollen. Romney hatte sich zunächst dagegen gesträubt und dafür scharfe Kritik einstecken müssen. Gingrich legte am Montag seinen Beratervertrag mit Freddie Mac vor.

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