Noch nie hatte die Fluthöhe in diesem Sommermonat einen Meter Höhe erreicht. Die Dammsysteme MOSE wurde nicht aktiviert.
Hochwasser im August in Venedig: In der Nacht auf Sonntag ist es in der italienischen Lagunenstadt zu einer Fluthöhe von einem Meter gekommen. Um 22.50 Uhr verzeichnete das Gezeitenzentrum der Stadt Venedig 98 Zentimeter auf der Seite des Canal Grande, 99 Zentimeter auf der Seite des Canal Giudecca und 100 Zentimeter am Lido.
Das sind Wasserhöhen, die den Markusplatz, einen der tiefsten Punkte der Stadt, überfluten. Touristen schossen Fotos des teilweise überschwemmten Platzes. Das mobile Dammsystem wurde nicht aktiviert, weil es nur bei prognostizierten Werten von 130 Zentimetern in Betrieb gesetzt wird, berichtete die Tageszeitung "Nuova Venezia". Die Flutschutztore sind an drei Einfahrten zum Hafen der Lagunenstadt in einem umstrittenen und milliardenschweren Bauprojekt im Meer errichtet worden.
Seltenes Phänomen
Hochwasser im August ist in der Lagunenstadt ein sehr seltenes Phänomen. Noch nie hatte die Fluthöhe in diesem Sommermonat einen Meter Höhe erreicht, in anderen Monaten hingegen weitaus mehr. In der Nacht auf den 13. November 2019 wurde Venedig von einer katastrophalen Flutwelle überschwemmt. Das Wasser - angetrieben durch Schirokko-Wind - stieg damals auf 187 Zentimeter über dem Meeresspiegel. Das war der höchste Stand seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, als 194 Zentimeter erreicht wurden.
Norditalien ist diese Woche von heftigen Gewittern heimgesucht worden. Der Comer See trat in der Stadt Como über die Ufer und überschwemmte einige Straßen. In Südtirol haben starke Regenfälle die Pegel steigen lassen und zu Erdrutschen geführt.