Erste Diplomaten abgezogen

Venezuela-Krise: Schickt Trump US-Soldaten?

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Maduro hatte alle US-Diplomaten zum Verlassen des Landes aufgefordert.

Angesichts der sich zuspitzenden Krise in Venezuela ziehen die USA einen Teil ihrer Diplomaten aus dem südamerikanischen Land ab. Das US-Außenministerium ordnete am Donnerstag an, dass alle nicht dringend benötigten Mitarbeiter der US-Regierung Venezuela verlassen sollten.

"Die US-Regierung hat nun nur mehr eingeschränkte Möglichkeiten, Notfall-Hilfe für US-Bürger in Venezuela zu leisten", erklärte das Ministerium in einer Mitteilung auf seiner Webseite. In Venezuela ansässige oder dessen Staatsgebiet bereisende US-Bürger wurden zudem aufgerufen, ernsthaft in Betracht zu ziehen, das Land zu verlassen.
 

Diplomatische Beziehungen abgebrochen

Venezuelas Staatschef Nicolas Maduro hatte am Mittwoch den Abbruch der diplomatischen Beziehungen seines Landes zu den USA verkündet und dem diplomatischen Corps der USA 72 Stunden zum Verlassen des Landes gegeben. Die USA, die Maduro nicht mehr als legitimen Staatschef des Landes anerkennen, hatten dies zunächst zurückgewiesen.
 
Die Anordnung des US-Außenministeriums vom Donnerstag bedeutet, dass immer noch US-Diplomaten in Venezuela bleiben sollen. Im Machtkampf in Venezuela haben sich die USA hinter den oppositionellen Parlamentspräsidenten Juan Guaido gestellt, der sich am Mittwoch zum Interimspräsidenten erklärt hatte.
 

Trump: "Alle Optionen auf dem Tisch"

US-Präsident Donald Trump rief Maduro auf, die Macht friedlich zu übergeben, andernfalls könnten schwere Konsequenzen folgen. Trump sagte: "Alle Optionen sind auf dem Tisch!" Auch militärische Optionen seien nicht ausgeschlossen. "Maduro und seine Kumpanen" hätten keine Zukunft mehr, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter in Washington. Seine Tage seien gezählt.
 

Präsident Maduro will reden

Nach der heftigen Konfrontation zwischen der Regierung und der Opposition in Venezuela hat sich Präsident Nicolas Maduro gesprächsbereit gezeigt. "Ich bin bereit für einen Dialog, Verhandlungen, ein Abkommen", sagte der autoritäre Regierungschef am Donnerstag im Obersten Gerichtshof. Sein Gegenspieler, der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaido, schwor seine Anhänger auf Widerstand ein.
 
"Wir tun, was getan werden muss, um eine Übergangsregierung und freie Wahlen zu bekommen", schrieb er auf Twitter. In einem Interview des Fernsehsenders Univision machte er allerdings erste Zugeständnisse. Wenn Maduro freiwillig den Platz räume, wolle er eine Amnestieregelung für den sozialistischen Staatschef nicht ausschließen. "Die Amnestie ist auf dem Tisch. Die Garantien gelten für alle, die bereit sind, sich auf die Seite der Verfassung zu stellen und die verfassungsmäßige Ordnung wieder herzustellen."
 
Der 35-jährige Abgeordnete hatte sich am Vortag selbst zum Übergangsstaatschef erklärt und Maduro die Legitimation abgesprochen. Die USA, die EU und zahlreiche lateinamerikanische Länder erkannten den Gegenpräsidenten als legitimen Staatschef an. Maduro hingegen kann auf die Unterstützung des mächtigen Militärs sowie seiner Verbündeten in Russland, Iran, Türkei, Kuba, Bolivien und Nicaragua zählen.
 
Nach dem von Maduro angeordneten Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Venezuela und den Vereinigten Staaten zogen die USA nicht dringend benötigte Diplomaten aus Caracas ab. US-Außenminister Mike Pompeo betonte allerdings, dass die USA der Anweisung von Maduro zum Abzug aller Diplomaten nicht folgen würden. Maduro hat den US-Diplomaten bis Sonntag Zeit gegeben, das südamerikanische Land zu verlassen. Das konsularische und diplomatische Personal Venezuelas werde am Samstag die Vereinigten Staaten verlassen haben, erklärte er am Donnerstag.
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