Der 28-jährige Italiener wurde offenbar gefoltert.
Ein vor zehn Tagen in Ägypten als vermisst gemeldeter Student aus Italien ist offenbar einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Wegen des "tragischen Tods von Giulio Regeni in Kairo" sei der ägyptische Botschafter in Rom herbeizitiert worden, teilte das Außenministerium in Rom am Donnerstag mit. Laut Medienberichten wurde die Leiche des 28-Jährigen am Rande der Hauptstadt Kairo entdeckt.
Folterspuren
Nach Angaben aus Ermittlungskreisen wies der Körper Folterspuren auf, das Gesicht sei mit Blutergüssen übersät. Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni verlangte von der ägyptischen Regierung, den Fall umgehend zusammen mit italienischen Experten aufzuklären. "Wir wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt", sagte Gentiloni am Rande der Syrien-Geberkonferenz in London dem Sender RaiNews24. Der ägyptische Botschafter sicherte nach Angaben Roms zu, sein Land werde alles dafür tun, um die Täter ausfindig zu machen.
Giulio Regeni, der an der renommierten britischen Universität Cambridge studierte, recherchierte in Kairo für seine Doktorarbeit. Am Abend des 25. Jänner verschwand er unter bisher ungeklärten Umständen.