3% BIP veruntreut

Vietnam: Milliarden-Betrügerin droht Hinrichtung

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Dieser Fall sorgt in Vietnam für Aufregung: Truong My Lan, die Chefin einer Immobilienfirma soll in den letzten Jahren drei Prozent des BIP von Vietnam veruntreut haben.

Die Staatsanwaltschaft in Vietnam hat die Todesstrafe für die Frau gefordert - sie soll mehr als 40.000 Menschen um ihr Geld gebracht haben. Laut der staatlichen Zeitung "Tuoi Tre" sei sie "stur" und nicht geständig. In den letzten zehn Jahren soll sie 11,4 Milliarden Euro veruntreut haben. Das entspricht in etwa drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes Vietnams.

40.000 Menschen Opfer des Betrugs

Neben Truong My Lan sind auch noch 85 weitere Menschen angeklagt. Acht von ihnen sind noch auf der Flucht - laut Medienberichten soll Lan die Anführerin gewesen sein. Zwischen 2012 und 2022 wird ihr vorgeworfen, 1300 Kreditanträge gefälscht zu haben. Das Geld sei von der Saigon Commercial Bank ausbezahlt worden - diese Bank gehört der Lan zu 90 Prozent, mehr als 40.000 Menschen sind Opfer des Betrugs. Im Oktober 2022 wurde Truong My Lan festgenommen.

Laut Amnesty International werden pro Jahr eine "große Anzahl" an Menschen in Vietnam hingerichtet

Vietnam geht seit vielen Jahren extrem hart gegen Korruption vor. Seit 2021 wurden mehr als 4.000 Menschen wegen Korruption angeklagt. Dass die Todesstrafe gefordert wird, ist eigentlich in Wirtschaftsstrafsachen sehr selten. Laut Amnesty International werden pro Jahr eine "große Anzahl" an Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet.  

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