Übertragung durch Mücken

Virologe Drosten warnt: Rasche Ausbreitung des West-Nil-Virus

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Die steigende Mückenpopulation in Berlin ist besorgniserregend, da sie das potenziell gefährliche West-Nil-Virus verbreiten können, warnt der renommierte Virologe Christian Drosten von der Charité Berlin.  

Das Virus kann eine Gehirnentzündung verursachen und in manchen Fällen zu bleibenden Behinderungen führen. Obwohl das Virus schon seit einigen Jahren über infizierte Zugvögel nach Europa gelangt ist, haben heimische Mücken es nun auf den Menschen übertragen. In Berlin gab es in der Vergangenheit bereits Fälle der Krankheit.

Grippeähnliche Symptome

Das West-Nil-Fieber ist eine von Mücken übertragene Krankheit, die erstmals im West-Nil-Distrikt von Uganda beschrieben wurde. Das Virus hat sich durch infizierte Vögel weltweit verbreitet. Die meisten Menschen, die infiziert sind, haben keine Symptome. Etwa 20 Prozent der Infizierten leiden unter grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen.Ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet und können schwerwiegende Komplikationen entwickeln, einschließlich neurologischer Erkrankungen.

Klimawandel Gefahr für erhöhte Verbreitung?

Das Robert Koch-Institut warnte bereits 2019, dass der Klimawandel zu einer erhöhten Verbreitung des Virus führen könnte.

Es gibt keine spezifische Behandlung für das West-Nil-Fieber, aber es gibt Maßnahmen, um sich vor Mückenstichen zu schützen. Dazu gehört das Tragen von langärmeligen Hemden und Hosen an Orten mit hohem Mückenbefall, der Aufenthalt in klimatisierten Räumen am Abend, die Verwendung von Repellentien und Insektiziden sowie das Entfernen von Mückenbrutstätten. Obwohl derzeit kein Impfstoff gegen das Virus verfügbar ist, laufen die Forschungen dazu. Es gibt jedoch bereits einen Impfstoff gegen eine ähnliche Krankheit, die von Zecken übertragen wird, die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). 

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