Argentiniens früherer Armeechef Milani muss sich wegen Folter vor Gericht verantworten.
Argentiniens früherer Armeechef César Milani muss sich wegen der Entführung und Folter mutmaßlicher Dissidenten während der Militärdiktatur (1976-1983) vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen Milani, der von 2013 bis 2015 unter Ex-Präsidentin Cristina Kirchner Armeechef war, begann am Freitag in der westlichen Provinz La Rioja.
Dort sollen Pedro und Ramón Olivera vor mehr als 40 Jahren gefoltert worden sein. Vater und Sohn waren 1977 von Soldaten entführt und gefoltert worden. Der 64-jährige Milani wird beschuldigt, als junger Leutnant daran beteiligt gewesen zu sein. Der Ex-Armeechef wird außerdem verdächtigt, am Verschwinden eines Soldaten im Jahr 1976 beteiligt gewesen zu sein. In diesem Fall soll der Prozess im September beginnen. Milina sitzt im Militärstützpunkt Campo de Mayo in Buenos Aires in Untersuchungshaft.
Während der Militärdiktatur in Argentinien wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen 30.000 Menschen getötet oder verschwanden spurlos. Nach der Rückkehr zur Demokratie gab es eine Amnestie für Soldaten und Polizisten, die während der Diktatur Menschenrechtsverbrechen begangen hatten. Diese Amnestie wurde im Jahr 2005 unter dem damaligen Präsidenten Nestor Kirchner aber wieder aufgehoben.