Nach Ablauf von Ultimatum

Weitere Raketenangriffe in Bagdad: Mehrere Verletzte

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Angriff mehrere Stunden nach Ablauf von Ultimatum pro-iranischer Gruppe - Maas will EU-Außenministertreffen vorziehen.

Bagdad/Berlin. Sechs Raketen vom Typ Katjuscha sind laut Angaben des irakischen Militärs am Samstag in Bagdad eingeschlagen. Drei davon hätten die schwer gesicherte Grüne Zone getroffen, teilte das Militär mit. Die drei anderen Raketen seien im Stadtviertel Jadriya gelandet. Sechs Menschen seien verletzt worden.

 

 
 
In einem Video sind die Raketen-Detonationen in der Grünen Zone, in der Nähe der US-Botschaft, zu hören:
 
 
Die Angriffe erfolgten mehrere Stunden nach Ablauf eines Ultimatums einer pro-iranischen Gruppe, wonach sich irakische Soldaten von US-Truppen entfernen sollten. Angriffe waren damit befürchtet worden.
 

Trump droht Iran bei Angriffen mit "unverhältnismäßigem" Gegenschlag

Im Falle eines Angriffs auf US-Bürger oder amerikanische Ziele muss der Iran nach Worten von Präsident Donald Trump eventuell mit einem "unverhältnismäßigen" Gegenschlag rechnen. Die Vereinigten Staaten würden schnell und umfassend zurückschlagen, drohte Trump am Sonntag auf Twitter. Solch ein Gegenschlag könne auch "vielleicht unverhältnismäßig" sein, warnte er.
 
Damit meinte Trump offenbar, dass die USA eine iranische Attacke mit einem wesentlich größeren und verheerenderen Angriff erwidern könnten.
 
Teheran hat nach der Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani durch einen US-Luftangriff in Bagdad in der Nacht zum Freitag Rache geschworen. Trump hatte den Iran schon am Samstagabend (Ortszeit) mit der Androhung vielfacher Gegenschläge vor Racheakten gewarnt.
 

14 Raketenangriffe seit Ende Oktober

Seit Ende Oktober gab es 14 Raketenangriffe auf US-Interessen im Irak. Niemand bekannte sich zu den Angriffen. Die USA machen aber für mehrere der Angriffe die pro-iranischen Hisbollah-Brigaden verantwortlich, die am Samstag auch die irakischen Soldaten zur Entfernung von US-Truppen aufgefordert hatten.
 
Deutschlands Außenminister Heiko Maas plädiert dafür, das Treffen der EU-Außenminister auf diese Woche vorzuziehen. "Angesichts der bedrohlichen Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und Iran kommt jetzt gerade Europa eine wichtige Rolle zu. Als Europäer haben wir zu allen Seiten bewährte und belastbare Gesprächskanäle, die wir in dieser Situation in vollem Umfang nutzen müssen. Ich habe Josep Borrell deshalb vorgeschlagen, das Treffen der EU-Außenminister auf diese Woche vorzuziehen, um uns schnell auf ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen," sagte Maas in Berlin.
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