"Unverzeihlich und unverhältnismäßig"

Attentat in Paris: Eltern des Täters fassungslos

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Die Eltern des mutmaßlichen Attentäters von Paris haben sich fassungslos angesichts der Schüsse auf Migranten vor Weihnachten gezeigt.

"Kaum zu glauben, dass wir am Abend zuvor noch Scrabble gespielt haben, als wäre nichts", sagte seine Mutter der Zeitung "Le Parisien" (Mittwoch). Es sei eine unverzeihliche Tat und eine unverhältnismäßige Rache, die seit einem Einbruch in das Haus des Sohnes in diesem gereift sei, sagte sein Vater.

Einbruch vor sechs Jahren schürte Hass

Während der Zeit, die er wegen eines früheren Angriffs auf Ausländer in Haft verbrachte, habe er sich verändert, so die Eltern. Am Freitag hatte der Mann bei einem kurdischen Gemeindezentrum mehrere Schüsse abgefeuert und drei Menschen getötet. Drei weitere Menschen wurden bei dem Angriff im zehnten Pariser Arrondissement verletzt. Der mutmaßliche Täter hatte sich am Sonntag laut Staatsanwaltschaft zu einem "pathologisch gewordenen Hass auf Ausländer" bekannt. Der 68-Jährige habe demnach seit einem Einbruch vor sechs Jahren immer den Wunsch gehabt, Ausländer zu töten.

Er sei immer ein Einzelgänger gewesen, habe nicht geraucht, nicht getrunken und nie einen Freund oder eine Freundin vorgestellt, so die Eltern. Ihnen gegenüber habe er immer gesagt, er sei asexuell. Er sei von klein auf immer sehr schweigsam gewesen.

Erst wenige Tage vor der Tat war der Verdächtige aus der Haft gekommen. Im vergangenen Jahr hatte er ein Zeltlager von Migranten angegriffen und mehrere Menschen verletzt. Auch 2016 soll er Medienberichten zufolge einen Mann mit einem Messer angegriffen haben.
 

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