Lange Flucht

Ausbrecher nach 41 Jahren geschnappt

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Der verurteilte Mörder wird von Portugal nicht an die USA ausgeliefert.

Ein Berufungsgericht in Lissabon lehnte eine Auslieferung des wegen Mordes verurteilten, aus den USA stammenden George Wright ab, weil er als portugiesischer Staatsbürger angesehen werde, wie sein Anwalt am Donnerstag sagte. Er befinde sich nun wieder auf freiem Fuß. Gegen die Entscheidung der Richter können noch vor dem obersten Gericht des Landes Rechtsmittel eingelegt werden.

Wright war 1970 gemeinsam mit drei weiteren Häftlingen aus einem Gefängnis in New Jersey ausgebrochen, wo er eine Haftstrafe wegen eines Mordes aus dem Jahr 1962 absaß. Zwei Jahre später entführte er zusammen mit vier Komplizen eine US-Linienmaschine, die Flugzeugentführer forderten für die Freilassung der Passagiere eine Million Dollar (741.840 Euro).

Nachdem sie das Lösegeld kassiert hatten, zwangen sie den Piloten, nach Algerien zu fliegen, wo sie Asyl beantragten. Die algerischen Behörden übergaben den USA das Flugzeug samt Lösegeld, die Luftpiraten wurden dagegen nach kurzer Haft freigelassen. 1976 wurden Wrights Komplizen in Frankreich festgenommen, nur von Wright fehlte jahrzehntelang jede Spur - bis der 68-Jährige Ende September in Portugal festgenommen wurde.

Wright hatte 20 Jahre lang als Jose Luis Jorge dos Santos in dem kleinen Dorf Almocageme nahe Lissabon gewohnt. Er ist mit einer Portugiesin verheiratet, weswegen er die portugiesische Staatsbürgerschaft erhielt. Zuvor hatte er in der früheren portugiesischen Kolonie Guinea-Bissau eine neue Identität erhalten.
 

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