Weltausstellung

Expo 2008 in Saragossa feierlich eröffnet

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Die unter dem Motto "Wasser und nachhaltige Entwicklung" stehende Weltausstellung wurde am Freitagabend in Saragossa eröffnet.

Der spanische König Juan Carlos hat am Freitagabend die Weltausstellung 2008 im nordspanischen Saragossa (Zaragoza) eröffnet. An der feierlichen Zeremonie mit rund 5000 geladenen Gästen nahmen neben der gesamten spanischen Königsfamilie auch Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sowie die Präsidenten von Portugal und Mexiko, Anibal Cavaco Silva und Felipe Calderón, teil.

Wasser im Mittelpunkt
Thema der diesjährigen Expo ist das Motto "Wasser und nachhaltige Entwicklung". So präsentieren 105 Länder und knapp 300 Nichtregierungsorganisationen am Ufer des Ebro drei Monate lang ihre innovativsten Ideen und Technologien zum Thema Wasser, Wasserversorgung und Trinkwasseraufbereitung. Österreich widmet sich in einem eigenen Pavillon den Themen Wasserlandschaften, Umwelttechnologien und Wasserwirtschaft.

"Wir müssen nicht nur an die Gegenwart denken, sondern auch an die kommenden Generationen und gegen Umweltzerstörungen sowie den Klimawandel kämpfen", mahnte König Juan Carlos in seiner Eröffnungsrede. Der spanische Monarch drückte seine Hoffnung aus, die Weltausstellung könne möglichst viele Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem lebenswichtigen Element bewegen. Das Thema "Wasser" wurde bewusst von den spanischen Expo-Veranstaltern gewählt. Wasser ist in Spanien das Umweltthema Nummer eins. Das Land leidet seit Jahren unter aktueller Wasserknappheit. Dennoch gehört Spanien zu den Ländern mit dem größten Pro-Kopf-Wasserverbrauch in Europa.

Sechs Millionen Besucher
Die voraussichtlich sechs Millionen Expo-Besucher sollen die Grundsätze eines vernünftigen Wasserkonsums aber auch mit Spaß und vielfältigsten Sinneseindrücken genießen: Wasserspielplätze, ein Wildwasserkanal, interaktive Ausstellungen, Europas größtes Süßwasseraquarium sowie thematische Areale, auf denen Besuchern auf eindrucksvolle Weise Dinge wie Durst, Kälte oder sogar die Kraft des Wassers in Form von Tsunamis näher gebracht wird, verwandeln die Expo 2008 in einen regelrechten Erlebnispark rund ums Thema Wasser. Über 350 Künstler sorgen mit 5.000 Aufführungen für das kulturelle Rahmenprogramm. Die Liste reicht von Bob Dylan über Gloria Stefan und Patti Smith bis hin zu Gilberto Gil, Björk und Montserrat Caballé.

Dennoch soll die Unterhaltung das wichtigste Thema nicht in den Hintergrund drängen. "Wasser wird in vielen Regionen der Erde immer knapper und kostbarer. Es ist ein Thema, was alle Länder betrifft und interessiert", versichert Expo-Generaldirektor Jerónimo Blasco. Wissenschaftler vermuten sogar, dass der Kampf ums Wasser eine der Hauptkonfliktursachen der Zukunft sein wird. Mehr als 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Täglich sterben deshalb nach UNO-Angaben rund 6.000 Menschen. Deshalb beraten über 2.000 Experten in einem sogenannten "Wassertribunal" während der drei Expo-Monate über Probleme und Lösungen rund ums Thema "Wasser und nachhaltige Entwicklung". Die Ergebnisse sollen in eine "Charta von Saragossa" einfließen.

Überschwemmungen
Ein erstes "Wasserproblem" konnte aber gleich zu Beginn der Expo nicht gelöst werden: Ausgerechnet in der wüstenhaften Umgebung Saragossas brachten die schwere Regenfälle der letzten Wochen die Ufer des Ebro zum Überlaufen und überschwemmten teilweise das Expo-Gelände. Zwar wurden die Aufbauarbeiten noch rechtzeitig beendet. Doch musste die Eröffnungsshow "Iceberg" am Uferrand abgesagt werden.

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