Spanien

Giftteppich nach Brand in Chemie-Lager

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Nach einem Brand in einem Lager des Chemie-Lieferanten Brenntag sind im Nordwesten Spaniens Giftstoffe in einen Fluss geraten.

Wie die Behörden nach Medienberichten vom Sonntag mitteilten, treibe nahe Pontevedra auf dem inzwischen türkis gefärbten Wasser ein etwa fünf Kilometer langer Teppich hochgiftiger Schadstoffe.

Der Fluss Umia mündet rund 30 Kilometer südlich bei Cambados ins Meer. Dort befinden sich einige der wichtigsten Muschelbänke des Landes. Viele Fischer fürchteten nun um ihre Existenz, hieß es.

Im Fluss trieben bereits tote Fische. Im Wasser seien in ersten Analysen Erdöl-Derivate wie das Krebs erregende Benzol festgestellt worden. Mit schwimmenden Barrieren wird versucht, den Giftteppich aufzuhalten. Die Trinkwasserentnahme aus dem Fluss, der rund 100.000 Menschen versorgt, wurde vorübergehend eingestellt.

Feuer beim Entladen ausgebrochen
Das Feuer war am Freitag, anscheinend beim Entladen eines Lasters, auf dem Gelände des Chemie-Logistikers Brenntag in Caldas de Reis ausgebrochen. Das inzwischen von einer ausländischen Investmentfirma übernommene Unternehmen hat seinen Sitz in Mülheim an der Ruhr. Die Ursache des Brandes stand zunächst nicht fest. Das Lager sei völlig zerstört worden. Ein Firmensprecher erklärte, erst kürzlich sei eine halbe Million Euro in den Brandschutz investiert worden. Das Feuer sei durch die große Hitze in der Gegend begünstigt worden.

Der Umweltminister der Region Galicien, Manuel Vazquez, machte das Unternehmen für das Unglück verantwortlich und kündigte Ermittlungen an. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace meinte, mit besseren Sicherheitsmaßnahmen hätte die Giftflut verhindert werden können. Die Region war erst vor vier Jahren von der Ölflut aus dem gesunkenen Tanker " Prestige" getroffen worden. Sie litt zuletzt unter den Waldbränden im Nordwesten Spaniens.

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