Bislang kamen durch den Tropensturm mindestens 122 Menschen ums Leben.
Die drohende Ankunft der Ausläufer des Tropensturms "Noel", dem in der Karibik mindestens 122 Menschen zum Opfer gefallen sind, hat die Bewohner der Atlantikküste Kanadas am Wochenende in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Wie das kanadische Hurrikan-Zentrum mitteilte, sollte "Noel" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometern pro Stunde die südöstliche Provinz Neuschottland streifen und in der Nachbarprovinz New Brunswick auf Land treffen. Zuvor hatte der Sturm in Haiti und der Dominikanischen Republik für große Verwüstungen gesorgt.
"Winde mit Orkanstärke"
Das kanadische
Hurrikan-Zentrum warnte vor "Winden mit Orkanstärke" und heftigen
Niederschlägen. Allerdings habe "Noel" nicht mehr die Eigenschaften eines
Tropensturms. In der Region wurden zahlreiche Flüge vorsorglich gestrichen.
Im Süden Mexikos haben die heftigen Regenstürme die schwersten Überschwemmungen seit einem halben Jahrhundert ausgelöst. Der ölreiche Bundesstaat Tabasco stand zu 80 Prozent unter Wasser, 850 Städte wurden überflutet, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Ein Mensch kam ums Leben, mehr als eine Million litten unter den Folgen.
Die Caritas bittet um Spenden für die Opfer des schlimmsten Hochwassers seit 50 Jahren im mexikanischen Bundesstaat Mexiko. Die Menschen müssen vor allem mit Essen, Wasser, Decken und Hygieneartikeln versorgt werden. Für diese Soforthilfe stellt die Caritas Österreich zunächst 20.000 Euro zur Verfügung. Spendenkonto: PSK 7.700 004, BLZ 60.000, Kennwort: Hochwasser Mexiko
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Spur der Verwüstung
In den kommenden 24 Stunden werde der
Hurrikan noch an Geschwindigkeit zunehmen, teilten die US-Meteorologen mit.
Der Hurrikan, der sich am Donnerstag auf Bermuda zubewegte, sollte am
Freitag nordöstlich in Richtung der kanadischen Provinz Nova Scotia
weiterziehen. In der Karibik hatte er eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Allein in der Dominikanischen Republik kamen mindestens 73 Menschen ums
Leben, im benachbarten Haiti auf der gemeinsamen Insel Hispaniola starben
mindestens 40 Menschen, in Jamaika und auf den Bahamas kam jeweils ein
Mensch um. Die Überschwemmungen auf den Bahamas waren die schwersten seit 60
Jahren.
Die Rettungskräfte versuchten am Donnerstag mit Hubschraubern und Booten die zahlreichen Orte zu erreichen, die durch Überschwemmungen und Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten waren. Auf Kuba gingen Soldaten in tieferliegenden Gebieten von Haus zu Haus, um Dörfer mit insgesamt rund 24.000 Einwohnern zu evakuieren. Mindestens 2.000 Häuser wurden nach Angaben der kubanischen Behörden beschädigt, Opfer gab es aber bisher keine.
Riesige Ernteschäden
Allein die Ernteschäden in der
besonders stark betroffenen Dominikanischen Republik wurden von den Behörden
mit rund 30 Millionen Dollar (21 Millionen Euro) angegeben. Fast 73.000
Menschen mussten hier ihre Häuser verlassen. 43 Menschen wurden noch
vermisst. Angesichts der Katastrophe verhängte Staatspräsident Leonel
Fernandez für die kommenden 30 Tage den nationalen Notstand. Auch am
Donnerstag regnete es auf Hispaniola ununterbrochen.
Vor der Küste der Dominikanischen Republik versuchte die Küstenwache einen liberianischen Tanker zu befreien, der wegen des Sturms auf Grund gelaufen war. Die 168 Meter lange SCF Tomsk ist mit 7,1 Millionen Litern Öl beladen.