Leichnam nicht ordnungsgemäß gekühlt

Karibik-Kreuzfahrt: Toter Passagier in Getränke-Kühlschrank verwest

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Eine Karibik-Kreuzfahrt entwickelte sich zum größten Alptraum. Dabei klingt die Geschichte nach Szenen eines wahnsinnig schlechten Films. 

Eigentlich waren Marilyn und Robert (†78) Jones im August letzten Jahres in ihren Traumurlaub, auf eine Karibik-Kreuzfahrt aufgebrochen. Doch die Reise wurde Roberts Letzte. Mitten auf der Fahrt erlitt der Senior einen Herzinfarkt und starb noch auf der „Celebrity Equinox“ (Reederei Celebrity Cruises) an den Folgen.

Dabei sind Kreuzfahrten für den schlimmsten Fall vorbereitet. So gibt es an Bord Kühlvorrichtungen, um Leichen bis zum nächsten Hafen aufzubewahren. So bat auch die Kreuzfahrt-Crew der Witwe zwei Optionen an. Entweder könne man sie und ihren verstorbenen Mann beim nächsten Stopp in Puerto Rico entlassen oder sechs Tage später in Fort Lauderdale. In beiden Fällen, das soll ihr dabei zugesichert worden sein, würde die Leiche ihres Mannes fachgerecht aufbewahrt werden. So entschied sich Marilyn für letztes und wartete auf den Stopp in Florida.

Doch es kam anders: Er wurde gar nicht in der Leichenhalle untergebracht 

Denn statt aus der Leichenhalle wurde ihr Mann aus einem Getränkekühlschrank geholt!
In einer Anklageschrift, welche vergangenen Mittwoch in Florida eingereicht wurde, hieß es: „Als die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens in Fort Lauterdale an Bord gebracht wurden, befand sich die Leiche von Herrn Jones nicht in der Leichenhalle. Stattdessen wurde seine Leiche zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt aus der Leichenhalle in einen Kühlschrank in einer anderen Etage gebracht. Vor dem Kühlschrank standen die Getränke, und der Kühlschrank hatte keine angemessene Temperatur, um eine Leiche vor der Verwesung zu schützen.“

Leichnam aufgebläht und grün angelaufen

Die nicht fachgerechte Aufbewahrung brachte so seine Folgen mit sich. Denn Berichten der "New York Post" zufolge, wies der Leichnam bereits grüne Flecken auf und begann sich bereits aufzublähen. Für Bestatter ein eindeutiger Beweis: Nach dem Zustand der Verwesung konnte die Leiche unmöglich ordentlich gekühlt worden sein.

Marilyn Jones und ihre Familie konnten ihren geliebten Robert dadurch nicht einmal in einen offenen Sag legen, wie sie sich es eigentlich gewünscht hätten. Nun verklagen sie die Kreuzfahrgesellschaft auf eine Million Dollar Schmerzensgeld. So zitiert die "Bild": „Die rücksichtslosen und nachlässigen Handlungen und Unterlassungen von Celebrity haben direkt und unmittelbar Verletzungen der Klägerinnen verursacht. Denn wenn die Klägerinnen gewusst hätten, dass es auf dem Schiff kein funktionierendes Leichenschauhaus gab, hätten sie die Leiche von Herrn Jones vom Schiff holen lassen.“

Und das Unternehmen selbst? Dieses äußerte sich bislang noch nicht dazu. 

 

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