Zwischen 1954 und 1964 wurden Munitionsproben versenkt und eine Bergung steht derzeit nicht zur Diskussion - sie ist zu riskant.
Das Ministerium für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) der Schweiz wird im Oktober die Suche nach in Schweizer Seen versenkter Munition fortsetzen. Einzelne Proben sollen dabei analysiert werden. Im Thuner-, Brienzer- und Vierwaldstättersee befinden sich rund 3.000 Tonnen Munition und Sprengstoff. Nach Meinung des VBS sei es jedoch riskanter, die Munition zu bergen, als sie auf dem Seegrund zu belassen.
Analyse und Lokalisierung
Bereits vor einem Jahr hatte das VBS
großflächig die Munitions-Ablagerungsgebiete in den drei Seen überprüft. Es
kam damals zum Schluss, dass keine Explosivstoffe ins Wasser gelangen
würden. Diesen Herbst soll die Munition nun genauer lokalisiert werden. Mit
Hilfe von Spezialgeräten sollen einzelne Proben geborgen und analysiert
werden.
Längerfristiges Projekt
Die Existenz versenkter Munition in
Schweizer Seen wurde bereits im Jahr 2004 von den Behörden in Genf offiziell
bestätigt. Das Schweizer Verteidigungsministerium hatte damals nach dem
Verbleib von Munition und Kriegsgerät suchen lassen und festgestellt, dass
in vier Schweizer Seen rund 8.210 Tonnen Munition liegen. Im Zuge dieser
Untersuchungen kam zutage, dass auch private Firmen Munition in Schweizer
Seen versenkt haben. Dabei handelte es sich um überalterte Munition der
Armee und um Fabrikationsrückstände der Munitionsfabriken.