Djindijc-Mord

Kronzeuge beschuldigt Mörder direkt

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Im Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder des serbischen Regierungschefs Zoran Djindjic hat ein Kronzeuge den ehemaligen stellvertretenden Kommandanten der Polizei-Sondereinheit "Rote Barette" direkt beschuldigt, den Premier ermordet zu haben.

"Sie haben auf den Ministerpräsidenten geschossen", sagte er auf eine Frage des Angeklagten Zvezdan Jovanovic ("Zveki") am Dienstag vor Gericht in Belgrad.

Bei dem Kronzeugen handelt es sich um Dejan Milenkovic ("Bugsy"), einem ehemaligen Angehörigen der Mafia aus dem Belgrader Stadtteil Zemun. Jovanovic hatte die Tat im Ermittlungsverfahren zugeben. Zu Beginn des Prozesses zog er jedoch seine frühere Aussage zurück.

Djindjic wurde im März 2003 ermordet. Milenkovic war selbst an einem gescheiterten Attentat auf den Politiker im Februar des selben Jahres beteiligt. Am Dienstag sagte er aus, dass die Zemun-Mafia die Mordwaffe nach dem Anschlag versteckt habe. Später wollte man damit Jovanovic und den Hauptorganisator des Mordes, Milorad Ulemek ("Legija"), damals Chef der "Roten Barette", erpressen. Die Waffe war im Laufe der Untersuchungen sichergestellt worden.

Der Kronzeuge beendete am Dienstag seine Aussage vor Gericht. Der seit drei Jahren laufende Prozess steht damit praktisch vor dem Abschluss.

Djindjic wurde am 12. März 2003 vor dem Regierungsgebäude in Belgrad ermordet. Die Todesschüsse wurden laut Anklage von Jovanovic aus einem schräg gegenüber liegenden Gebäude abgegeben.

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