Kolumbiens mächtigster Drogenboss hat nun für immer "Feierabend": Ein Gericht verurteilte den Schwerverbrecher zu mehr als 30 Jahren Knast.
Ein brasilianisches Gericht hat den mutmaßlichen kolumbianischen Drogenboss Juan Carlos Ramirez Abadia zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt. Ramirez Abadia wurde der Geldwäsche, Korruption, krimineller Verschwörung und der Verwendung falscher Ausweispapiere schuldig gesprochen. Er erhielt außerdem eine Geldstrafe von 2,5 Millionen Dollar (1,6 Millionen Euro). Ramirez Abadias Frau wurde zu mehr als elf Jahren Gefängnis verurteilt.
Auslieferung an USA ungewiss
Im März hatte das Oberste Gericht in
Brasilien entschieden, dass Ramirez Abadia an die USA ausgeliefert werden
kann. Dort ist er wegen Drogenhandels und Mordes angeklagt. Die letzte
Entscheidung über die Auslieferung liegt bei Präsident Luiz Inácio Lula da
Silva.
Auf der Flucht Gesichts-OP vorgenommen
Abadía war im vergangenen
Sommer im Zuge einer landesweiten Razzia in einer Luxus-Wohnsiedlung in São
Paulo geschnappt worden. Die Fahndung wurde auch dadurch erschwert, dass der
Verdachtige ständig sein Äußeres veränderte: Angeblich soll er sich 78
Gesichtsoperationen unterzogen haben.
Dem Einsatz waren nach Polizeiangaben zweijährige Ermittlungen über ein Netzwerk vorausgegangen, das große Mengen Drogen in die USA und nach Europa lieferte. Mit Investitionen in Immobilien, Industrieunternehmen und Autokäufen wurde das Drogengeld den Ermittlungen zufolge gewaschen.