Der 60-Jährige hatte einen nationalistischen Protestbrief an Regierungschef Fukuda bei sich. Der Mann soll ein rechtsgerichteter Aktivist gewesen sein.
Vor dem Sitz des japanischen Parlaments hat sich am Mittwoch ein Mann in den Kopf geschossen. Der gut 60-Jährige hatte einen Protestbrief an Ministerpräsident Yasuo Fukuda bei sich, als er vor dem Südeingang des Parlaments seine Waffe gegen sich selbst richtete, wie Polizeisprecher Hiromu Kawaguchi mitteilte. Der Mann wurde später im Krankenhaus für tot erklärt.
In Medienberichten hieß es, der Mann sei ein rechtsgerichteter Aktivist gewesen. Aus Polizeikreisen verlautete, in dem Brief habe er den Ministerpräsidenten aufgefordert, die Außenpolitik Japans und das Thema des umstrittenen Yasukuni-Schreins streng anzugehen. In diesem shintoistischen Heiligtum werden auch Kriegsverbrecher geehrt, wie der Hauptprotagonist des japanischen Militarismus und Expansionismus, General Hideki Tojo, Premier während des Zweiten Weltkrieges, der wegen der Überfälle und Aggressionskriege gegen China und andere asiatische Länder von einem internationalen Militärtribunal zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde.
In einem weiteren Brief verlangte der Mann von den japanischen Medien, für Wallfahrten zu dem Schrein zu werben. Anders als seine Amtsvorgänger schloss Fukuda solche Wallfahrten aus, die zu einer schweren Belastung der Beziehungen Japans zu China, Südkorea und anderen Ländern geworden waren.