An der linken Hand kann Karl Merk sogar die Finger wieder bewegen.
Ein Jahr nach seiner spektakulären Arm-Transplantation in München kann Karl Merk wieder Radfahren. "Ich würde die Operation sofort wieder machen", sagte der 55-Jährige am Mittwoch in der bayerischen Stadt Memmingen bei einer Pressekonferenz mit seinen Ärzten. An der linken Hand kann Merk sogar die Finger bewegen. Die Nerven sind in seinen Armen schneller gewachsen als erwartet.
OP dauerte 15 Stunden
Inzwischen seien alle Abstoßungsreaktionen
überwunden, sagte der verantwortliche Arzt Christoph Höhnke. Vor einem Jahr
hatte ein 40-köpfiges Team dem Unterallgäuer Landwirt in einer 15-stündigen
Operation die Arme eines Verstorbenen angenäht. Die Operation war die erste
ihrer Art und galt als größte Transplantation aller Zeiten.
Arbeitsunfall am Häcksler
Merk hatte seine eigenen Arme vor
sieben Jahren bei einem Arbeitsunfall mit einem Maishäcksler verloren und
sechs Jahre mit Prothesen gelebt. Sein Beispiel soll nun auch anderen
Menschen, die Arme verloren haben, Mut machen. "Wer Interesse hat, kann sich
bei uns beim Klinikum rechts der Isar melden", sagte Höhnke. Die Chancen
eines Eingriffs würden dann geprüft.
Physiotherapie
Patienten müssten sich allerdings auf eine gut
zwei Jahre dauernde physiotherapeutische Behandlung einstellen und unter
anderem über ein stabiles soziales Umfeld verfügen. Für Menschen mit
angeborenen Armfehlbildungen eigne sich die neue Operationsmethode derzeit
nicht, ebenso wenig für den Ersatz fehlender Beine, meinte der Mediziner.