Muslime sollen künftig nicht mehr in katholischen Pfarreien beten dürfen. Orthodoxen soll weiterhin das Recht gewährt werden, heißt es aus Rom.
Die katholischen Pfarren in Italien sollen es künftig unterlassen, Muslimen Gebetsräume zur Verfügung zu stellen. Diese bisher vielerorts gepflegte Praxis entziehe solche Räume "für immer" dem katholischen Glauben zugunsten des Islam, erklärte der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Giuseppe Betori, am Dienstag nach Angaben der italienischen Zeitung "La Repubblica".
Orthodoxe ja, Muslime nein
Die katholischen Pfarren könnten
durchaus weiterhin orthodoxe Gläubige zum Gebet einladen, nicht jedoch
Muslime, betonte Betori. Bei allem Respekt gegenüber der muslimischen
Gemeinschaft müsse man deren religiöse Forderungen beachten. Gemäß den
islamischen Gepflogenheiten gelte ein Raum, den Anhänger des Propheten
Mohammed für das Gebet nutzen, als nicht mehr für andere Religionen
verfügbar. Ein Pfarrer müsse also wissen, dass er in diesem Moment einen
Raum der katholischen Religion entzieht und für immer dem Islam übereignet.
Betori erinnerte auch daran, dass die Moscheen kein Ort des religiösen Kultes sondern des Gebets und der Lehrtätigkeit seien. Daher habe die italienische Bischofskonferenz entschieden, ein Dokument zu erarbeiten, in dem die Positionen der katholischen Kirche zur Frage des Baus von Moscheen in Italien dargelegt würden.
Bis jetzt haben zahlreiche katholische Priester in Italien muslimischen Immigranten Räumlichkeiten für Gebete zur Verfügung gestellt, da sich viele Gemeinden weigern, dem Bau von Moscheen zuzustimmen.