Drei Jahre Haft

Narkosearzt verging sich an Kindern

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Der Mann gestand insgesamt neun Kinder missbraucht zu haben. Er legte ein umfassendes Geständnis ab und wandert nun ins Gefängnis.

Dreieinhalb Jahre Gefängnis und anschließend drei Jahre Berufsverbot: Das ist die Strafe für einen ehemaligen Narkosearzt des Klinikums Amberg in Bayern, der sich an neun Mädchen im Alter von zehn bis zwölf Jahren sexuell vergangen hat. "Er hat seine Rolle als Arzt missbraucht", sagte der Amberger Landgerichtspräsident Wolfgang Schmalzbauer am Montag in seiner Urteilsbegründung.

Kinder von Bekannten missbraucht
Der 49-jährige Angeklagte hatte gestanden, die Kinder von befreundeten Familien zwischen April 2005 und Juni 2008 insgesamt 13 Mal an den Genitalien berührt und gestreichelt zu haben. Einige Übergriffe fotografierte und filmte er. Deshalb sprach ihn die Jugendkammer auch des Erwerbs und Besitzes kinderpornografischer Schriften schuldig. Den Vorwurf der Anklage, in zwei Fällen sei er noch weiter gegangen, sah die Jugendkammer dagegen als widerlegt an.

Die meisten seiner neun Opfer hatte der Arzt unter dem Vorwand, sie für eine Studie zu untersuchen, in sein Büro im Krankenhaus gelockt und sich dort an ihnen vergangen. Die Mädchen waren keine Patientinnen, sondern Kinder von befreundeten Familien des Mediziners. Auch in einer Berghütte, einem Schwimmbad, einem Wald und in einem Ferienhaus verging sich der Arzt an den Kindern.

Arzt legte umfassendes Geständnis ab
Der Mann habe seine Stellung als Arzt und das ihm von den Familien entgegengebrachte Vertrauen missbraucht, sagte der Vorsitzende Richter. Die Therapie, die er in der Untersuchungshaft bereits angefangen hat, solle er fortführen, forderte Schmalzbauer. Als strafmildernd wertete die Kammer das umfassende Geständnis des Arztes. Damit habe er es seinen Opfern erspart, vor Gericht auszusagen. Zu ihrem Schutz hatte der einwöchige Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden.

Der Angeklagte nahm die Urteilsverkündung gefasst entgegen. Sein Verteidiger hatte eine Bewährungsstrafe, die Staatsanwaltschaft viereinhalb Jahre Haft gefordert. Beide Seiten ließen offen, ob sie Revision einlegen.

Drei Jahre Berufsverbot
Nach der Haft ist es dem Narkosearzt drei Jahre lang untersagt, körperlichen Kontakt zu Patienten zu haben. Den Fall hatte eine Bekannte des zuvor unbescholtenen Mediziners ins Rollen gebracht, die sich im Juni 2008 mit ihrem Missbrauchsverdacht an das Klinikum gewandt hatte. Das Krankenhaus informierte die Polizei, seither sitzt der Anästhesist im Gefängnis.

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