"Zur Belustigung"

Pflegerinnen machten Quäl-Videos von Patienten

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Pflegerinnen eines Schweizer Seniorenheims sollen zur "eigenen Belustigung" demütigende Handy-Videos ihrer demenzkranken Patienten gemacht und ausgetauscht haben.

Nackt-Fotos von pflegebedürftigen Senioren eines Altersheims in Zürich haben für Empörung gesorgt. Fünf Mitarbeiter des städtischen Zentrums Entlisberg, in dem zahlreiche betagte Demenzkranke betreut werden, stehen nach Medienberichten vom Mittwoch im Verdacht, von einigen Bewohnern heimlich Videoaufnahmen per Handy gemacht zu haben.

Schockierende Videos
Das erste bekannt gewordene Video zeigt eine nackte, auf dem Boden liegende 88-jährige Patientin. Die Pflegerinnen können sich vor Lachen kaum halten. Am Freitag tauchte ein zweites, schockierendes Handy-Video auf. Wie Blick.ch berichtet ist auf dem Filmchen eine alte, demenzkranke Frau zu sehen, die nackt in der Duschkabine steht. Eine Stimme befiehlt ihr: "Tanzen, Frau Meier". Die alte Frau fängt darauf hin an sich hin und her zu bewegen. Laut Blick.Ch ist noch unklar, wie viele Quäl-Videos von den Patientinnen gemacht wurden.

"Zur eigenen Belustigung"
Verdächtig werden vier Pflegerinnen und ein Pfleger. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich hat ein Strafverfahren eingeleitet. Nach Informationen der "Neuen Zürcher Zeitung" hatten die Pflegerinnen und Pfleger die Aufnahmen "zur eigenen Belustigung" untereinander ausgetauscht.

Fall flog durch private Anzeige auf
Die Ermittlungen seien durch eine private Anzeige ins Rollen gekommen, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Schweizer Senioren- und Pflegeverbände haben die Vorfälle scharf verurteilt. Sie sprachen von einem "abscheulichen Umgang" mit demenzkranken Menschen. Zugleich verwiesen sie auf den Spardruck im Gesundheitswesen, der zur Einstellung von immer mehr unqualifiziertem Personal führe.

Pflegerin entblößte sich
Der Fall soll aber laut Blick.ch noch weiter gehen. Eine der Pflegerinnen soll sich vor den Altersheimbewohnern mehrmals entblößt haben und ihre Patienten mit lauter Rockmusik und Schlägen traktiert haben. Fraglich ist, wie viele Angestellte von den Handy-Videos wussten, intern wurden die Pflegerinnen immer mit Bestnoten beurteilt - die Kontrollinstanzen haben offenbar versagt.

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