Schweigeminute

Polen gedenkt den Opfern des Warschauer Aufstands

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Um 17 Uhr wurde des Beginns des Aufstands gedacht, dieser dauerte 1944 63 Tage lang.

64 Jahre nach dem Warschauer Aufstand ist am Freitag in Polen der rund 200.000 Opfer der Erhebung gegen die deutsche Besatzungsmacht gedacht worden. Zahlreiche Menschen hielten in Warschau inne, als um 17.00 Uhr Sirenen ertönten, um an den Beginn des Aufstands zu erinnern. Auch Busse, Straßenbahnen und Privatautos kamen zum stehen. An den Hauptkreuzungen in Warschau kam der Verkehr völlig zum Erliegen.

Polens Staatspräsident Lech Kaczynski und Regierungschef Donald Tusk ehrten die Aufständischen mit einer Schweigeminute auf dem Militärfriedhof Powazki, wo sich die meisten Gräber der Kämpfer befinden (siehe Bild). Am Mittag hatten die beiden Politiker Kränze an der zentralen Kriegsgedenkstätte Polens, dem Grabmal des Unbekannten Soldaten, niedergelegt. Gedenkveranstaltungen fanden auch in anderen Teilen des Landes statt.

Die nationalpolnische Untergrundarmee Armia Krajowa (AK) hatte 1944 zum Aufstand aufgerufen, um Warschau noch vor dem erwarteten Einmarsch der Roten Armee zu befreien, die bereits die östlichen Stadtteile erreicht hatte. Die sowjetischen Truppen setzten ihren Vormarsch jedoch nicht fort. Der nur für einige Tage geplante Aufstand dauerte 63 Tage an. 18.000 Aufständische wurden getötet, rund 18.0000 Zivilisten kamen ums Leben. Nach der Kapitulation am 2. Oktober vertrieben die Nationalsozialisten eine halbe Million Einwohner aus Warschau. Adolf Hitler ordnete aus Rache die totale Zerstörung der Stadt an.

Foto: (c) AP

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