"Exhibitionismus"

Römischer Bürgermeister will Homo-Parade verbieten

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Da er "gegen jegliche Form von sexuellen Exhibitionismus" wäre, wills Roms neuer Bürgermeister Alemanno die Gay Pride-Parade verbieten.

Der neu gewählte römische Bürgermeister und Rechtspolitiker Gianni Alemanno sorgt für Polemik wegen seiner Absicht, die jährliche Gay Pride-Parade in der "Ewigen Stadt" zu verbieten. Bei der am 7. Juni geplanten Veranstaltung soll für mehr Rechte für Homosexuelle und für die Verabschiedung eines Gesetzes zur rechtlichen Anerkennung von homo- und heterosexuellen Lebenspartnerschaften demonstriert werden.

Exhibitionismus befürchtet
"Ich respektiere die Homosexuellen, ich befürchte aber, dass die Gay Pride-Parade eine Form von sexuellem Exhibitionismus ist. Und ich bin gegen jegliche Form von Exhibitionismus, sowohl hetero-, als auch homosexuell", sagte Alemanno, der seine politische Karriere in der Postfaschistischen MSI begonnen hatte. Alemanno versprach, dass er mit dem Stadtrat über das Thema Gay Pride-Parade diskutieren wird.

Der Bürgermeister bestritt, dass seine Mitte-rechts-Allianz gegen die Homosexuellen sei. "In der Mitte-rechts-Allianz herrscht eine liberale Kultur, die keineswegs das Verhalten, die individuellen Rechte und den Schutz der Privatsphäre infrage stellt", kommentierte der Bürgermeister.

Harte Kritik
Alemannos Worte wurden vom Homosexuellen-Verband "Arcigay" scharf kritisiert. "Die Gay Pride-Parade ist keineswegs Exhibitionismus, sondern eine Veranstaltung, bei der man über die Rechte der Homo- und Transexuellen diskutiert", sagte der Präsident von Arcigay, Fabrizio Marrazzo.

Die Organisatoren der Gay Pride-Parade sprechen sich dafür aus, im Schulunterricht mehr Toleranz gegenüber Homosexuellen zu lehren. Am Rande der Parade finden Konzerte, Feste, Modenschauen sowie öffentliche Debatten über Aids und Homophobie statt. Die Gay Pride-Parade ist in den vergangenen Jahren immer wieder vom Vatikan kritisiert worden.

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