Korea will den Verzehr von Hunden legalisieren. Das Vorhaben soll den Behörden die Möglichkeit geben, Lebensmittelkontrollen auch für Hundefleisch vorzunehmen.
Die Verwaltung der südkoreanischen Hauptstadt Seoul will mit Vorschriften und Hygiene-Standards mehr Ordnung in den weit verbreiteten Verzehr von Hundefleisch bringen. Zwischen zwei und vier Millionen Hunde würden jährlich landesweit geschlachtet und gegessen, ohne dass die Gesundheitsbehörden eine Kontrolle ausüben könnten, sagte der Chef der Behörde für Lebensmittelsicherheit, Lee Hae Woo, am Mittwoch. Hunde sollten deswegen auf die Liste der Nahrungsmittel gesetzt und deren Verzehr auf diese Weise wieder strengeren Kontrollen unterzogen werden.
Legalisierung soll Kontrolle ermöglichen
Da Hunde derzeit
nicht als verzehrbar eingestuft sind, sondern in legalen Grauzonen
verarbeitet werden, gebe es für die Konsumenten keine Sicherheiten, sagte
Lee. Der Genuss von Hundefleisch war vor den Olympischen Spielen 1988 in
Seoul verboten und als "abstoßendes Essen" gebrandmarkt worden. Doch diese
Vorschrift wird landesweit ignoriert: "Hunde werden in diesem Land jährlich
zu Millionen verzehrt. Das ist eine Tatsache. Wir müssen uns um diese
Situation kümmern", sagte Lee. In Seoul gibt es rund 500 Restaurants, die
Hundefleisch anbieten.
Tierschützer sind entsetzt
"Kein Land der Welt außer
Südkorea gibt grünes Licht für den Verzehr von Hundefleisch", erklärte der
Koreanische Tierschutzverband. "Südkoreas Motto ist Globalisierung, aber
beim Verzehr von Hundefleisch will es in die Steinzeit zurück", kritisierte
Verbandspräsident Lee Won Bok. "Es ist schrecklich, sich Hundefleisch im
Supermarkt neben Rind und Schinken vorzustellen."