Schlag gegen die Camorra: Bei Großrazzien wurden rund 100 Haftbefehle erlassen. Vermutlich gibt es einen Bezug zur Neapel-Bluttat.
Drei prominente Mitglieder der Camorra, dem neapolitanischen Arm der Mafia, sind am Dienstag in Zusammenhang mit den Schießereien bei Castel Volturno, etwa 35 Kilometer nordwestlich von Neapel, festgenommen worden, bei der vor zwölf Tagen sechs afrikanische Einwanderer und ein Italiener getötet worden waren. Als Auftraggeber des Blutbades wurden die zwei bekannten Camorra-Bosse Alessandro Cirillo und Oreste Spagnuolo festgenommen. Verhaftet wurde auch der mutmaßliche Killer Giovanni Letizia.
Razzia und Gegenangriff
Die drei Kriminellen versteckten sich in
drei verschiedenen Wohnungen unweit von Neapel, in denen mehrere Waffen
gefunden wurden. Im Rahmen der Razzia wurden 100 Haftbefehle gegen
Mitglieder des prominenten Camorra-Clans Casalesi erlassen. Diese werden
unter anderem des Mordes, der Erpressung und der Hehlerei beschuldigt.
Festgenommen wurde auch die Frau eines kürzlich verhafteten Camorra-Bosses.
Militär greift ein
Nach dem Mord an den sechs
Schwarzafrikanern - Hintergrund waren vermutlich Auseinandersetzungen mit
der Mafia hat das Kabinett in Rom vergangene Woche die Entsendung von 500
Soldaten in die Region Kampanien beschlossen. Die Soldaten sollen zur
Bekämpfung der Camorra, des neapolitanischen Arms der Mafia, eingesetzt
werden, die hinter der Schießerei steckt.