Tragische Bilanz: Zwölf Tote forderte eine Massenpanik in einer Disco in Mexiko-Stadt. Die Polizei führte eine Razzia durch - und löste Panik aus.
Zwölf Menschen sind am Freitag bei einer Massenpanik infolge einer Polizeiaktion in einer Diskothek in Mexiko-Stadt ums Leben gekommen. Mindestens 18 weitere Menschen wurden laut Zeitungsberichten vom Samstag verletzt. Nach Angaben der Behörden wurden die Opfer zu Tode getrampelt, als die über 800 vorwiegend jungen Besucher das Lokal "News Divine" beim Eintreffen der Polizeieinheiten fluchtartig verlassen wollten.
Auch Polizisten unter den Toten
Unter den Toten sind auch drei
Polizisten. Polizeichef Joel Ortega beschuldigte den Eigentümer der
Diskothek, die Panik ausgelöst zu haben. Der Mann und 38 weitere Menschen
wurden den Angaben zufolge festgenommen.
Im Rundfunk sagten Augenzeugen, die Panik sei ausgebrochen, als in dem Lokal Schüsse fielen. Außerdem habe es die Polizei den meist jugendlichen Besuchern nicht erlaubt, den Haupteingang zu benutzen. Dadurch sei es in der Diskothek und vor allem im Bereich des einzigen Notausgangs zu dem tödlichen Gedränge gekommen, bei dem die Menschen zum Teil erstickt seien. Die Jugendlichen hatten das Ende des Schuljahres gefeiert. Gegen das Lokal lagen Anzeigen im Zusammenhang mit Drogen und wegen des Ausschanks von Alkohol an Minderjährige vor.
Einsatz-Leiter vom Dienst suspendiert
Mehr als 600 Nachbarn des
Lokals versammelten sich am Abend auf der Straße und beschuldigten die
Polizei, am Tod der Jugendlichen schuld zu sein. Ortega erklärte im Radio,
der Leiter der Polizeiaktion sei für die Dauer der Ermittlungen suspendiert
worden. Es ist die größte Tragödie dieser Art in einem Vergnügungslokal in
Mexiko-Stadt seit dem Jahr 2000. Damals waren bei einem Brand 24 Menschen
ums Leben gekommen.