Die Armee geht in Sri Lanka gegen tamilische Rebellen vor. Mindestens 78 Menschen kamen ums Leben. Besonders betroffen: Mannar.
Heftige Gefechte zwischen Regierungsruppen und tamilischen Rebellen haben in Sri Lanka mindestens 78 Menschen das Leben gekostet. Die Streitkräfte erklärten am Montag in Colombo, 61 Aufständische und 17 Soldaten seien getötet worden. Die schwersten Kämpfe gab es laut den Angaben am Sonntag im Verwaltungsbezirk Mannar. 40 Rebellen und zehn Soldaten kamen ums Leben, drei Soldaten wurden vermisst. Weitere Gefechte lieferten sich beide Seiten in den Regionen Jaffna, Vavuniya und Welioya, wie es in der Mitteilung des Militärs hieß.
Die Regierung von Sri Lanka hatte Mitte Jänner einen 2002 geschlossenen Waffenstillstandsvertrag mit der Separatistenorganisation "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) aufgekündigt, der zuletzt immer brüchiger geworden war. Die Armee versucht seitdem, die Separatisten militärisch zu besiegen. Diese fordern einen eigenen tamilischen Staat im Norden und Osten der Insel. In dem seit 1983 andauernden Bürgerkrieg in Sri Lanka kamen bisher rund 75.000 Menschen ums Leben.
Im früheren Ceylon, das zunächst von den Portugiesen, dann von den Niederländern und ab Ende des 18. Jahrhunderts von den Briten kolonisiert wurde, stellen die großteils buddhistischen Singhalesen mit mehr als 70 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe. Die mehrheitlich hinduistischen Tamilen sind mit 18 Prozent Bevölkerungsanteil die größte Minderheit. Die im 19. Jahrhundert zugewanderten Indien- oder Kandy-Tamilen wurden von den britischen Kolonialherren als Arbeitskräfte auf den Teeplantagen beschäftigt, während die Ceylon-Tamilen von der Kolonialmacht vor allem in der Verwaltung eingesetzt und dabei gegenüber den Singhalesen bevorzugt wurden. Nach der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien 1948 führte dies zu starken Antipathien zwischen den Bevölkerungsgruppen