Kämpfe

Wieder türkische Luftangriffe auf PKK im Nordirak

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Die türkische Armee hat am Freitag Kreisen zufolge erneut PKK-Stellungen im Nordirak bombardiert.

Die türkische Luftwaffe und Artillerie haben am Samstag erneut PKK-Stellungen im Nordirak angegriffen. Laut Armee wurden seit Freitagabend in drei Regionen Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans bombardiert. Die PKK-Kämpfer hätten versucht, über die Grenze in die Türkei einzudringen, hieß es auf der Armee-Internetseite. Laut PKK waren drei Stellungen in Chakurk nahe der Grenze Ziel der Angriffe. Nach Angaben von PKK-Sprecher Ahmed Danis bereitet die türkische Armee eine neue Boden-Invasion in den Norden des Irak vor.

Türkei spricht von Erfolg
Die türkische Armee bezeichnete die Einsätze als Erfolg. Laut PKK-Sprecher Danis begannen die Angriffe am Freitag um 20.00 Uhr (19.00 Uhr MESZ). Eine zweite Welle sei am Samstag in der Früh gegen 06.00 Uhr erfolgt. Die PKK verfüge zudem über Informationen, wonach die türkische Armee Truppen für eine neuerliche Offensive auf irakischem Territorium "mobilisiert".

Unterdessen wurde in der Türkei ein Soldat bei Kämpfen getötet. Zu den Gefechten sei es auf dem Berg Cudi in der südöstlichen Provinz Sirnak gekommen, berichtete der Fernsehsender CNN-Türk. Damit starben seit dem Vortag insgesamt drei Soldaten. Sirnak liegt an der Grenze der Türkei zum Irak und zu Syrien.

Bodenoffensive im Februar
Die Türkei hatte Ende Februar eine achttägige Bodenoffensive gegen kurdische Rebellen im Nordirak geführt. Dabei wurden nach Angaben des türkischen Generalstabs mehr als 240 PKK-Kämpfer und 27 türkische Soldaten getötet. Die Türkei vermutet rund 4000 PKK-Kämpfer im Nachbarland. Von dort aus unternahmen die Rebellen in den vergangenen Jahren immer wieder Angriffe auf Ziele in der Türkei. Bei ihren Einsätzen im Nordirak wird die türkische Armee von den USA mit Echtzeit-Aufklärung über Rebellen-Bewegungen unterstützt. Ein Mandat des Parlaments in Ankara für die Angriffe auf PKK-Stellungen im Nordirak endet im Oktober.

Die US-Armee hat indes die Tötung mehrerer mutmaßlicher Terroristen im Irak bekanntgegeben. Allein fünf Verdächtige wurden bei einem Einsatz des US-Militärs in der Stadt Tikrit getötet, rund 180 Kilometer nördlich von Bagdad. Dort seien auch Waffen und Sprengstoff sichergestellt worden. In Balad wurde ein weiterer Verdächtiger erschossen.

Selbstmordattentat bei Bagdad
Im Gebiet von Amiriya westlich der Hauptstadt Bagdad sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einem Auto in die Luft und tötete ein Mitglied einer lokalen Bürgerwehr, die im Kampf gegen Al-Kaida-Terroristen mit der US-Armee kooperiert. Ein zweites Mitglied sei verletzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak. Nahe eines US-Stützpunkts in Samarra sprengte sich ein Samstag ein Selbstmordattentäter in die Luft, die Armee habe darauf hin einen zweiten mutmaßlichen Extremisten getötet und sieben festgenommen.

Bei einem Bombenanschlag in der Provinz Diyala, einer Hochburg von Al-Kaida-Terroristen, wurden am Freitag ein irakischer Soldat getötet und zwei weitere verletzt, wie die Agentur am Samstag meldete.

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