Immer häufiger werden Übergriffe auf Journalisten gemeldet, einige haben bereits Asyl im Ausland angesucht.
Bewaffnete Männer haben am Dienstag die Zentrale eines privaten Fernsehsenders in Sri Lanka angegriffen. Sie überwältigten am frühen Morgen die Wachleute vor dem Studio in Colombo, warfen Handgranaten und schossen wild um sich. Das Gebäude wurde in Brand gesetzt und erheblich beschädigt, wie Augenzeugen und Behörden mitteilten.
Kritik an Berichterstattung
Den drei Fernseh- und vier
Radiosendern des Medienunternehmens Maharaja wurde zuletzt vorgeworfen,
nicht umfassend genug über die Siege der Regierungstruppen im Bürgerkrieg
gegen die Tamilen berichtet zu haben. Bürgerrechtsaktivisten sehen darin
einen möglichen Grund für den Anschlag. In den vergangenen Wochen ist es
wiederholt zu Übergriffen auf Journalisten gekommen, denen unpatriotische
Berichterstattung vorgeworfen wurde. Einige Journalisten haben Asyl im
Ausland gesucht, andere sind zur Selbstzensur übergegangen.
Der für Medien zuständige Minister Anura Yapa sagte, die Regierung verurteile den Angriff auf den Rundfunksender. Die Polizei werde den Vorfall genau untersuchen. Poddala Jayantha vom srilankischen Journalistenverband warf der Regierung vor, eine Atmosphäre geschaffen zu haben, die zu den gewaltsamen Übergriffen geführt habe.