Irak

Attentäter reißt über 30 Menschen mit in den Tod

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Bei einem Terroranschlag auf einen Markt in der irakischen Pilgerstadt Najaf sind am Donnerstag mindestens 34 Menschen getötet worden. Nach Angaben von Augenzeugen und Krankenhausärzten wurden etwa 60 weitere Menschen zum Teil schwer verletzt.

Der staatliche Fernsehsender Al-Irakiya berichtete, eine Frau habe sich mit einem Sprengstoffgürtel in dem belebten Marktviertel in die Luft gesprengt. Augenzeugen sprachen dagegen von einem männlichen Selbstmordattentäter.

Die Polizei erklärte, auf dem Markt seien mehrere Sprengsätze detoniert. Die Explosion ereignete sich etwa 200 Meter vom Schrein des Imam Ali entfernt. Dieser ist einer der wichtigsten Pilgerorte der Schiiten weltweit.

Drei US-Soldaten getötet
Die US-Armee teilte unterdessen mit, drei ihrer Soldaten seien am Donnerstag von Aufständischen in der westirakischen Anbar-Provinz getötet worden. In derselben Provinz werden zudem immer noch zwei US-Soldaten vermisst. Von ihnen fehlt seit dem Absturz eines Helikopters am Dienstag jede Spur.

Zahlreiche Tote auch am Vortag
Trotz seit Monaten verstärkter Sicherheitsmaßnahmen in Bagdad waren auch am Mittwoch wieder zahlreiche Menschen in der irakischen Hauptstadt getötet oder verletzt worden. In Bagdad und der Hauptstadtregion wurden zudem mehrere teils entstellte Leichen gefunden.

In Baquba (Baakuba) wurden in der Nacht vier Menschen getötet, als eine Granate in eine Moschee einschlug. Die US-Armee suchte nach einem Hubschrauberabsturz in der Region Anbar nach zwei vermissten Soldaten.

Im Westen Bagdads schossen Unbekannte am Mittwoch auf eine Gruppe Männer, die auf dem Schwarzmarkt Benzin verkaufte. Drei Menschen kamen ums Leben.

Im Osten der irakischen Hauptstadt wurde eine Person bei einem Bombenanschlag getötet. Ebenfalls in Bagdad wurden an verschiedenen Orten die Leichen von zwei Erschossenen entdeckt. In der etwa 50 Kilometer entfernten Stadt Suwaira trieben laut Polizei drei Leichen im Tigris. Zwei der Opfer seien mit Schüssen getötet worden; das dritte Opfer sei gefoltert worden, ihm seien zudem beide Beine abgetrennt worden. In Basra im Süden des Landes erschossen bewaffnete Männer auf zwei Motorrädern einen irakischen Oberst, wie die Polizei erklärte.

In Al-Kut, 170 Kilometer südöstlich von Bagdad, wurden die Leichen von sieben irakischen Soldaten gefunden. Die Männer seien gefoltert und durch Schüsse in den Kopf und in die Brust getötet worden, erklärte ein Gerichtsmediziner.

Anschlag auf Moschee in Baquba
Bei dem Granatenanschlag am späten Dienstagabend auf die Moschee in Baquba wurden ein Mädchen und zwei Frauen sowie ein Mann getötet. Etwa zwanzig weitere Menschen wurden laut Polizei verletzt. Krankenhausärzte sprachen hingegen von sechs getöteten Zivilisten. Die Moschee und umliegende Häuser seien durch die Detonation zerstört beziehungsweise schwer beschädigt worden. Baquba ist die Hauptstadt der Provinz Diyala. Die Unruheregion etwa 60 Kilometer nördlich von Bagdad ist häufig Schauplatz blutiger Anschläge.

Über 1.800 Tote allein im Juli
In die Leichenhalle der irakischen Hauptstadt Bagdad wurden allein im vergangenen Monat mehr als 1.800 Tote gebracht. Etwa 90 Prozent der betreffenden Personen seien gewaltsam ums Leben gekommen, sagte der stellvertretende Leiter der Leichenhalle, Abdul Razzaq al-Obaidi, am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

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