Zur Verzögerung komme es wegen der "aktuellen Entwicklungen" in der Region.
Im Irak verzögert sich vor dem Hintergrund der angespannten Lage im Nahost-Konflikt der geplante Abzug der von den USA angeführten Militärkoalition gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Das Außenministerium in Bagdad verwies zur Begründung für die Verzögerung am Donnerstag auf die "aktuellen Entwicklungen" in der Region.
Die Militärkoalition war 2014 gegründet worden, um den IS im Irak und in Syrien zurückzudrängen. Im Irak haben die USA im Rahmen der Koalition derzeit noch etwa 2.500 Soldaten stationiert, in Nachbarland Syrien 900 weitere. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen im Oktober vergangenen Jahres haben pro-iranische Gruppen zahlreiche Drohnen-und Raketenangriffe auf Koalitionsstützpunkte in beiden Ländern verübt. Vergangene Woche wurden bei einem Raketenangriff auf einen Stützpunkt im Irak sieben US-Soldaten verletzt.
Bagdad und Washington verhandeln schon seit Monaten über den Abzug der Koalition. Der Abzug soll schrittweise erfolgen, ein Zeitplan wurde bisher aber nicht öffentlich gemacht. Das irakische Außenministerium erklärte nun, beide Seiten hätten bereits über "die Einzelheiten, das Datum der Bekanntgabe und einige logistische Fragen" gesprochen und "waren kurz davor, die Vereinbarung bekannt zu geben". Aufgrund der "aktuellen Entwicklungen" in der Region werde sich die Bekanntgabe nun aber verzögern. Ein möglicher Zeitpunkt wurde in der Erklärung nicht genannt.