Aufstand

Blutiges Chaos in Bagdad

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Entführungen, Folter, Exekutionen, Autobomben, Granatenangriffe: Alleine am Mittwoch kamen über 80 Menschen gewaltsam um’s Leben.

Todesschwadronen und Anschläge mit Autobomben haben am Mittwoch erneut eine breite Spur der Gewalt durch die irakische Hauptstadt Bagdad gezogen. Der anhaltende Aufstand gegen die Regierung und die amerikanische Militärpräsenz sowie Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten forderten an einem Tag mindestens 80 Todesopfer. Nach einer Aufstellung des irakischen Gesundheitsministeriums fanden im August Tag für Tag durchschnittlich 51 Bewohner von Bagdad einen gewaltsamen Tod.

Exekutionen
In der Nacht zum Mittwoch bargen Polizisten 65 Leichen. Die Opfer wurden gefesselt, gefoltert und erschossen, wie Polizeioffizier Thayer Mahmud mitteilte. Die Toten wurden zumeist in sunnitischen Stadtteilen von Bagdad gefunden. Fünf Leichen trieben den Tigris hinab. Sowohl sunnitische als auch schiitische Extremisten unterhalten Todesschwadronen. Ihre Mitglieder entführen Angehörige der jeweils anderen Bevölkerungsgruppe, foltern sie mit Elektrobohrern oder auf andere Weise und erschießen sie dann.

Autobomben
Bei der Explosion einer Autobombe im Osten Bagdads kamen am Mittwoch mindestens 19 Menschen ums Leben, 62 wurden verletzt. Ort des Anschlags war nach Angaben der Polizei der Parkplatz der Verkehrspolizeizentrale. Unter den Toten sind mindestens zwei Verkehrspolizisten. Bei einem zweiten Autobombenanschlag auf die Polizei in Bagdad wurden mindestens acht Menschen getötet und 17 verletzt. Der Sprengsatz explodierte im Osten der irakischen Hauptstadt in der Nähe einer vorbeifahrenden Polizeipatrouille. Unter den Toten sind drei Polizisten.

Angriffe
In Bagdad wurden auch zwei Polizeiwachen mit Granaten angegriffen, dabei kamen drei Beamte ums Leben. Bei Angriffen von Aufständischen wurden nach Angaben der US-Streitkräfte zudem zwei amerikanische Soldaten getötet. Das US-Militär teilte am Mittwoch mit, ein US-Soldat sei am Dienstag bei einem Sprengstoffangriff südlich von Bagdad getötet worden, der zweite bereits am Montag in der westlichen Anbar-Provinz gestorben.

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