Referendum gewonnen

Boliviens Präsident Morales bleibt im Amt

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Bei der Volksabstimmung waren 56,7 Prozent der Wähler für ihr Staatsoberhaupt. Morales verteilt den Wohlstand zugunsten der Indios um.

Der linksgerichtete bolivianische Präsident Evo Morales hat das Referendum am Sonntag über die Zukunft seiner Regierung offenbar gewonnen und kann bis zum Ende der regulären Amtszeit 2011 im Amt bleiben. Etwa 60 Prozent der Wähler haben für Morales gestimmt.

Verbleib - aber geschwächt
Bei der parallelen Abstimmung über acht der neun Präfekten des südamerikanischen Landes verfehlte der Chef des Departements Oruro, der zur Regierungspartei MAS gehörende Luis Alberto Aguilar, aber die notwendige Mehrheit für einen Verbleib im Amt. Damit würde Morales nur noch das Departement Potosi kontrollieren, wo sich sein Kandidat Mario Virreira als Präfekt behaupten konnte. Die Präfekten entsprechen entfernt den österreichischen Landeshauptleuten.

Keine Konzessionen an die Opposition
Morales, der erste Indio-Präsident in der Geschichte des Landes, machte bei einer Rede vor Zehntausenden jubelnden Anhängern am Regierungssitz in La Paz keine erkennbaren Konzessionen an die konservative Opposition. Die Verstaatlichungspolitik werde fortgesetzt und ausgeweitet, sagte er. Zugleich solle die neue Verfassung nun Wirklichkeit werden. "Darin wird auch Platz für Autonomie sein", sagte er im Hinblick auf die vier oppositionellen Departements, die sich bei lokalen Referenden im Mai und Juni für eine weitgehende Autonomie von der Zentralregierung ausgesprochen hatten.

Vor einer neuen Verfassung warnte sein Gegner, der Präfekt des Departements Santa Cruz, Rubén Costas. "Er (Morales) wird in einer Sackgasse landen, wenn er jetzt die Umsetzung der neuen Verfassung betreiben sollte", sagte Costas, der mit 69,6 Prozent im Amt bestätigt wurde. Er kündigte zudem an, dass die Autonomie ausgebaut werde. Gerade die Autonomie-Referenden aber hatte Morales für verfassungswidrig und damit für nichtig erklärt.

Konflikt um Umverteilung von Reichtum
Kern des Konflikts zwischen der Indio-Mehrheit unter Führung von Morales mit den wohlhabenderen Nachfahren europäischer Einwanderer ist der Versuch der Regierung, den Wohlstand aus dem rohstoffreichen Osten und Süden des Landes zugunsten der vor allem im westlichen Hochland lebenden Indios umzuverteilen. Sie werden seit Jahrhunderten benachteiligt. Die Gegner der Regierung werfen dem Indio-Präsidenten Morales vor, er wolle die Indios privilegieren.

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